Finn und Jonas sind auf dem Weg nach oben. Im Sommer 2021 trafen wir die Hörder Zwillings-Musiker zuletzt in ihrer Gartenhütte in der Wellinghofer Straße, in der sie ihren Song “2 Dumme kein Gedanke” probten. Inzwischen hat sich bei ihnen viel getan. Dass wir sie im November im Backstage-Bereich des “Junkyard” getroffen haben, spricht wohl für sich. Hier nämlich haben sie den ersten Block ihrer ersten Tour abgeschlossen.
Letzter Tourtermin: Wie geht’s euch?
Jonas: Uns geht’s sehr, sehr gut, die Tour war deutlich besser als wir es gedacht hätten und es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Ich glaube, ich kann für uns beide sprechen oder für die ganze Band, dass es tipptopp gelaufen ist.
Finn: Voller Vorfreude, aber doch irgendwie ein bisschen angespannt: Heute Heimspiel – immer wichtig – deswegen müssen wir heute überzeugen. Aber es wird gut!
Wie ist der Andrang heute?
Jonas: Ich glaube, der Andrang ist auch gut.
Finn: Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht so genau, weil wir grundsätzlich probieren, vorher Zahlen so ein bisschen zur Seite zu schieben, damit es auf der einen Seite eine Überraschung wird und man nicht im Vorfeld enttäuscht sein könnte. Deswegen: Heute Wundertüte für mich.
Jonas: Ich glaube, es wird sehr gut.
Finn: Ich gehe auch stark davon aus.
Jonas: BVB hat gewonnen.
Finn: BVB hat gewonnen, das ist wichtig.
Gefühlt ist es noch gar nicht so lange her, dass wir uns gesprochen haben. Seitdem scheint viel passiert zu sein. Was hat sich bei euch entwickelt?
Jonas: Wir haben unser allererstes Album rausgebracht, was natürlich für uns ein kleiner Meilenstein war. Wir wollten unbedingt ein Album rausbringen und es ist wunderbar gelaufen. Wir sind sehr stolz auf das Album und wir haben eine Tour gespielt und viele Konzerte.
Finn: Wir haben eine sehr eingespielte Live-Band und sind sehr glücklich, dass wir sie immer überall mit hinschleppen können. Dementsprechend glaube ich, sowohl studiotechnisch als auch livetechnisch ist es 150 Prozent besser geworden. Kann man das sagen?
Dahinter stehen ein Management und eine Plattenfirma. Wie zufrieden seid ihr damit?
Jonas: Also, wir sind unglaublich glücklich mit unserem Label, mit unserem Management. Das macht alles sehr Spaß, das ist familiär und eigentlich so, wie wir es uns immer gewünscht haben – und dementsprechend: Liebe geht raus.
Finn: Ich glaube, wir sind momentan sehr zufrieden, weil, ab einem gewissen Punkt will und kann man das nicht mehr alles selber stemmen und wir haben sehr gute Leute – unter anderem Roof Music – an unserer Seite, die uns unterstützen, wo es nur geht, und gerade in dem Umfeld fühlen wir uns momentan superwohl. Es geht dementsprechend in allen Belangen nach vorn.
Jonas: Es ist tipptopp.
Finn: Tipptopp.
Wie seid ihr mit dem Management zusammengekommen?
Jonas: Zu dem Label Roof Music sind wir gekommen, weil wir auf der Suche waren und wir wollten irgendwas haben, was Persönlichkeit hat und was familiär ist, wo man nicht hundert Ansprechpartner hat, die sich aber letzten Endes nicht für einen interessieren. Dann haben wir uns für das Label Roof Music entschieden.
Finn: Unser Produzent in Köln meinte, er kennt da jemanden, von dem er glaubt, dass wir ganz gut dazu passen würden, und meinte, er würde sie gern mal anschreiben. Dann hatten wir das große Glück, dass sie sich zurückgemeldet hat, und dann war für uns relativ schnell klar – anhand der anderen Artists, die da sind – dass das ganz gut zu uns passt und dass wir gern da landen würden.
Jonas: Und jetzt sind wir da gelandet.
Was hat es mit dem Namen eures Debütalbums auf sich?
Finn: Unser Album heißt “Kiosk”. “Kiosk”, weil wir aus Dortmund kommen und wir sollten uns für unser Label ein Konzept überlegen, unter dem so ein Album laufen könnte. Damit waren eher Farben und Schriften und so ein Kram gemeint und wir haben direkt gedacht: Wie können wir das Ganze thematisch direkt verpacken? Und die zum Kiosk waren die ersten Wege von unserem Elternhaus, die wir selber gehen durften, und es ist farbenfroh, man kann das Konzept gut auf der Bühne umsetzen und es hat alles gepasst und jetzt ist es “Kiosk” geworden.
Jonas: Ich glaube, das Wichtigste ist, dass es wirklich unser Kiosk ist, der wirklich nur hundert Meter zu Fuß von unseren Eltern gegenüber ist, und das Bühnenbild ist exakt der Kiosk, da stehen auch die Kühlschränke aus dem Kiosk und für uns war das rund und wir fühlen uns sehr wohl damit.
Finn: Ihr könnt euch den Kiosk angucken, wenn ihr das Video “Exen” von Finn und Jonas guckt. Da ist der Kiosk zu sehen.
Ist nach der letzten Show jetzt alles erledigt?
Jonas: Ganz im Gegenteil. Ich glaube, jetzt haben wir uns erstmal eingespielt und Bock bekommen, weiterzumachen. Es ist ja die erste Tour, die wir gefahren sind, und das war megageil und dementsprechend glaube ich, spreche ich auch da für die ganze Band, dass da noch mehr kommen darf. Es gibt ja einen zweiten Block der Tour, der ist dann im Frühjahr, da werden wir nochmal den Süden abklappern. Dementsprechend ist jetzt eigentlich nur eine kurze Pause, in der wir Songs schreiben können und vielleicht schonmal Album Nummer Zwei vorbereiten.
Finn: Ich glaube, das ist das Ding. Nach der Tour jetzt erstmal drei, vier Tage chillen, dann fahren wir beide nochmal weg, ein bisschen schreiben, gucken, was so für Songs geschrieben werden können.
Kommt Dortmund im Frühling auch noch einmal zum Zug?
Finn: Dortmund kommt leider nicht mehr zum Zug, aber wir spielen nochmal in Essen, also nicht weit weg, und da dann auch nochmal in voller Besetzung und mit genauso viel Power wie in Dortmund. Aber Dortmund muss jetzt ein bisschen warten. Bestimmt nächstes Jahr im Sommer irgendwann, irgendwie, irgendwas.
Jonas: Irgendwo.