Der Wohnungsmarktbericht 2021 des Amtes für Wohnen liegt vor. Er zeigt die Situation auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt im Jahr 2020. Der Wohnungsmarktbericht wird auf der Grundlage eines komplexen kommunalen Wohnungsmarktbeobachtungssystems erstellt, das Anfang der 1990er-Jahre beim Amt für Wohnen entwickelt wurde und in den vergangenen Jahren bundesweit Verbreitung gefunden hat.
Das Jahr 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie. Ein Jahr nach Beginn der Pandemie kann vorsichtig festgestellt werden, dass die ganz großen Einschnitte am Wohnungsmarkt ausgeblieben sind. Allerdings sind noch nicht alle Folgen auf Grund der anhaltenden Lage und möglicher Langzeitfolgen abzuschätzen.
Hohe Nachfrage – steigende Mieten
Das Wohnungsmarktbeobachtungssystem deutet bis dato weiterhin auf keine Entspannung auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt hin. Zwar konnten erfreulicherweise eine hohe Bautätigkeit (1.725 Wohneinheiten; +25,2 %) und steigende Genehmigungszahlen (1.922 Wohneinheiten; +2,2 %) bei gleichzeitig stabiler Bevölkerungsentwicklung konstatiert werden. Der strukturelle Leerstand blieb allerdings aufgrund des Anstiegs der Privathaushalte mit 2,1 % auf niedrigem Niveau. Auch die Mieten stiegen aufgrund anhaltend hoher Nachfrage – insbesondere auch nach bezahlbarem Wohnraum – kontinuierlich an. Der Mietpreismedian für Bestandswohnungen (Wiedervermietungen) hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 % auf 7,52 €/m² netto kalt erhöht. Die mittleren Angebotsmieten für Neubauwohnungen stiegen gegenüber 2019 um 1,9 % auf 11,10 €/m² netto kalt an.
Anstieg bei den Immobilienpreisen im Neubau und Bestand
Die Immobilienpreise gehen sowohl im Neubau als auch im Bestand ebenfalls in die Höhe – zum Teil im zweistelligen Prozentbereich. Der Wunsch zur Eigentumsbildung scheint in Dortmund ungebrochen zu sein. Neu gebaute frei stehende Einfamilienhäuser wurden im Schnitt für rund 520.000 € und somit 9 % über dem Vorjahreswert angeboten, während im Bestand mit durchschnittlich 500.000 € (+19 %) ähnlich hohe Preise aufgerufen wurden. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch im Segment der Doppelhaushälften (Neubau: 360.000 €; +7 %, Bestand: 380.000 €; +16 %) und der Eigentumswohnungen (Neubau: 3.325 €/m²; +8 %, Bestand: 1.952 €/m²; +19 %).
Familiengerechter Wohnraum gefragt
Die Zahl der transferleistungsbeziehenden Haushalte ist pandemiebedingt im Laufe des Jahres 2020 deutlich angestiegen. Generell zeigt sich eine weiterhin hohe und gestiegene Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass größere Familien mit fünf und mehr Personen relativ gesehen deutlich häufiger im Leistungsbezug bzw. Wohngeldempfänger sind und damit Nachfrager*innen nach preiswertem Wohnraum sind als andere Haushaltsgrößen. Insofern ist der Bedarf an bezahlbaren großen und familiengerechten Wohnungen als besonders groß einzuschätzen.
Rund 44 Millionen für Neubau und Modernisierungsprojekte
Zur Schaffung und Sicherung von bezahlbarem Wohnraum konnten im Jahr 2020 insgesamt 43,75 Mio. € für Neubau- und Modernisierungsprojekte mit 799 Wohnungen bewilligt werden.
Der Wohnungsmarktbericht 2021 steht auf der Internetseite des Amtes für Wohnen unter http://www.wohnungsmarktbeobachtung.dortmund.de als Download zur Verfügung.