Hoffnung ist nicht nur im Christentum ein großes Wort. Auch eine Kenianische Hilfsorganisation hat sich nach ihr benannt. Auf Suaheli heißt Hoffnung „Geno“, entsprechend heißt die NGO „Geno Community Development Initiative“, kurz GCDI. Seit 29 Jahren arbeitet sie inzwischen mit der Weltgruppe der Evangelischen Georgs-Kirchengemeinde Dortmund zusammen. Auch im Rahmen der Feierlichkeiten für das 45-jährige Jubiläum des Weltladens Aplerbeck spielte die GCDI daher alles andere als eine kleine Rolle.
Speisen mit fair gehandelten Produkten im Bistro Karibu
Am Abend des 27. September stand das Gemeindehaus an der Ruinenstraße – wie an jedem letzten Freitag im Monat – ganz im Zeichen des Bistro Karibu. Zur Jubiläumsausgabe waren alle Plätze ausgebucht, auf den Tisch kam vorab eine Suppe aus Möhren, Süßkartoffeln und Kürbis, bevor die Gäste sich wahlweise an „Rindsragout auf Provenzalische Art“ oder einem Persischen Gemüsetopf gütlich taten. Zum Abschluss servierte das Karibu ein Schichtdessert mit Weintrauben.
Das Entscheidende spielte sich auf der Speisekarte jedoch in den Fußnoten ab. So servierten die Konfirmandinnen und Ehrenamtlichen der Gemeinde zu beiden Hauptgerichten Bio-Reis mit Fairtrade-Siegel aus dem hauseigenen Weltladen. Grundsätzlich nämlich sind die Speisen im Bistro Karibu „so weit, wie es geht, fair trade zubereitet“, versichert Jens Vierling vom Weltladen. Etwas exotischere Gerichte wie indisches Gemüsecurry oder kenianisches Huhn stellten hier daher keine Seltenheit dar. Frisches Gemüse beziehe man nach Möglichkeit regional und in Bio-Qualität, beispielsweise vom Werkhof in Grevel. Aber auch das Fleisch stammt aus der Neuland-Produktion, wie der Speisekarte zu entnehmen war, die auf den REWE Berghofen verwies.
Unterstützung für Geno: HIV-Prävention und Wasserversorgung
Ebenfalls deutlich wurde anhand der Speisekarte im Bistro Karibu der wohltätige Zweck, dem der Verkauf der Speisen zugute kam. Wie so oft an der Ruinenstraße nämlich gingen die eingenommenen Gelder an die kenianische Geno und ihre Aufklärungsarbeit im Bereich der HIV-Prävention. Auf dem Programm steht für die Weltgruppe auch die Unterstützung der NGO bei ihrem Engagement zur Wasserversorgung in Kenia. Mittels „rainwater harvesting“, bei dem Regenwasser von Wellblechdächern gesammelt und in Trinkwassertanks geleitet wird, versorgt die Organisation Schulen und Dörfer mit frischem Wasser.
Auf diese Weise trägt sie gleichzeitig ihren Teil zur Geschlechtergerechtigkeit bei, indem sie Wasserstellen an den Häusern von Witwen einrichtet, die so eine Stellung in der Gesellschaft erhalten und, wenn sie das Wasser zu einem geringen Preis verkaufen, über „ein kleines Einkommen“ verfügen, so Jens Vierling. Doch auch in der jungen Generation profitieren die weiblichen Mitglieder der Gesellschaft, da den Mädchen in Kenia in der Regel das Wasserholen obliegt und sie dementsprechend viel Schulunterricht verpassen, an dem sie mit den neuen Wassertanks nun teilnehmen können.
Auf 45 Jahre Weltladen folgen 30 Jahre Kooperation mit Geno
„Fair Trade hat etwas mit Gerechtigkeit zu tun“, sagt Vierling, eine Haltung, die die Kooperation mit der GCDI einerseits und die Ausstattung des Bistro Karibu andererseits konsequent erscheinen lässt. Hinzu kommen im Weltladen im Gemeindehaus diverse fair gehandelte Non-Food-Produkte aus dem Handwerk, wie zum Beispiel die Herrnhuter Sterne oder handgemachte Hausschuhe. Den Verkauf übernehmen grundsätzlich Ehrenamtliche. Perspektivisch hoffe die Weltgruppe daher auf weitere helfende Hände, so Vierling, damit man im Weltladen über die Öffnungszeiten an Dienstagen und Donnerstagen hinaus fair gehandelte Waren anbieten könne. Zunächst aber folgt auf dieses Jubiläum direkt der nächste Geburtstag, wenn man im kommenden Jahr in der Georgsgemeinde das 30. Jahr der Kooperation mit Geno feiert.