Der direkte Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga sei keineswegs Pflicht, unterstrichen die Verantwortlichen des SV Berghofen vor einem halben Jahr: Eine Selbsteinschätzung, die sich mittlerweile – leider – als ziemlich realistisch herausgestellt hat. Nach fulminantem Saisonstart, der am 4. Spieltag sogar kurzzeitig die Tabellenführung bescherte, rutschte der Regionalligist zuletzt in eine Abwärtsspirale mit nur noch einem Punkt und zwei erzielten Treffern aus den vergangenen sechs Liga-Spielen.
Die Ursachenforschung ergibt aus Sicht von Trainerin Laura Marienfeld indes ein recht eindeutiges Bild: „Wir haben einen sehr jungen Kader, so dass bei uns zum Teil sogar die zwanzigjährigen Spielerinnen schon als ‚erfahrener‘ durchgehen“, gibt sie zu bedenken. „Und solche Umbruchprozesse benötigen einfach ihre Zeit“. Eine – von Corona unabhängige – Infektionswelle im Spätherbst, bei der bis zu zwölf Kickerinnen ausgefallen seien, habe dann das übrige getan.
Die Angst nehmen, das Selbstvertrauen und den Teamspirit stärken: Dies seien daher aktuell die mit Abstand wichtigsten Stellschrauben, um in den entscheidenden Momenten bestehen zu können. „Aber bei ‚Wenn’s drauf ankommt‘ sind wir leider noch nicht ganz“, fasst die Trainerin den Status Quo zusammen.
Dass die Pandemie diese Aufgabe nicht eben leichter macht, kann die 27-Jährige nicht verhehlen. Im letzten Sommer hat man sich eine Kanutour auf der Ruhr gegönnt, und einmal ging es zusammen zum Klettern. Aber insgesamt ist und bleibt das Spektrum der gemeinschaftlichen Aktionen eben doch sehr eingeschränkt: Hart für einen Club, der in der Einschätzung von Mittelfeldakteurin Julia Gödecke „wirklich gut feiern“ kann.
Nichtsdestotrotz: Deutlich mehr Punkte als in der Hinserie zu sammeln, ist die für den Rest der Spielzeit klar formulierte Maßgabe. Und mittelfristig sieht man sich an der Berghofer Str. allemal in der Lage, in der Regionalliga ein vernehmbares Wörtchen mitzureden und sich zumindest im oberen Mittelfeld der Tabelle zu etablieren. Mit ein bissschen mehr Routine eben!