Beim BSV Schüren hat man sich inzwischen den Schweiß abgewischt. Nach einer Saison, bei der es für die Grünweißen irgendwann nur noch ums pure Überleben ging, scheint die dramatische letzte Spielzeit mittlerweile verarbeitet. Über die Gründe der zwischenzeitlichen Talfahrt möchte Vereinschef Peter Seifert dann auch nicht mehr viele Worte verlieren. Eine Personalentscheidung, die nicht richtig funktionierte, eine „amtliche“ Verletztenmisere: Plötzlich stand den Schürenern das Wasser bis zum Hals.
Um sportlich wieder in Bereichen zu landen, in denen man sich zu Hause fühlt, kommt es aus Sicht von Coach Sascha Rammel jetzt vor allem darauf an, die Identifikation mit Verein und Team zu stärken: „Wichtig ist“, führt er aus, „dass wir wieder als Mannschaft auftreten. Die Lust auf Fußball soll bei uns durchgängig rüberkommen.“ Dann, ist sich der Coach sicher, werde man im nächsten Winter eine gute Rolle in der Westfalenliga spielen und sorgenfrei nach vorne schauen. Gearbeitet wurde in der Vorbereitung daher nicht nur an Technik und Spieltaktik, sondern – beispielsweise mit gemeinsamer Bootstour – am Schürener Teamspirit.
Mit insgesamt fünf Ab- und acht Zugängen hat sich personell an der Bergparte aber auch einiges getan. „Königstransfer“ dürfte dabei Cem-Ali Dogan sein. Der 19-Jährige hat mit Arminia Bielefeld einen wirklich renommierten Namen in seiner Biografie stehen und stieg mit den Ostwestfalen noch im Mai in die Bundesliga auf. Mit dem BSV kam er aufgrund persönlicher Kontakte ins Gespräch. Einen „richtig vielseitig einsatzbaren Spieler“ habe man sich mit diesem Neuzugang geangelt, freut sich Peter Seifert.
Wie wertvoll der talentierte Youngster für sein neues Team werden könnte, zeigte sich dann schon im Verlauf des Aplerbecker Hecker-Cups. Darüber hinaus schürten der Finaleinzug und die engagierten Vorstellungen den Optimismus, dass Sascha Rammel auf seiner “Mission Teamspirit” schon ein ordentliches Stück vorangekommen ist.
Beim “Projekt Kabinentrakt” glaubt der BSV an einen baldigen Baubeginn
Trotzdem noch einmal zurück zum Stichwort „Wasser bis zum Hals“: Aus der geplanten Renovierung des beim Hochwasser von 2021 gefluteten Kabinentrakt wurde seinerzeit ja nichts, weil sich das Gebäude als Asbest-kontaminiert herausstellte.
Mit neuer Infrastruktur aber haben sie beim BSV, der seine Anlage im Laufe der letzten Jahre u. a. um ein Beach-Volleyball- und ein Basketballfeld erweiterte , bekanntlich einige Erfahrung. Und so befindet sich auch das „Projekt Kabinentrakt“ mittlerweile auf einem guten Weg: Knapp 400.000 € hat das Land NRW im Rahmen seiner Förderinitiative „Moderne Sportstätten 2022“ bewilligt, und auch Dortmunds Stadtrat hat mittlerweile seine Zustimmung erteilt. Was wiederum die für das Dach des Neubaus geplante Photovoltaik-Anlage angeht, ist die Sparkasse mit einer Fördersumme von 15.000 € im Boot, weitere Hilfen wurden von der örtlichen BV sowie einigen Privatsponsoren zugesagt. Rund 80 % der Gebäudeenergie wollen die Grünweißen auf diesem Weg selbst ins System einspeisen. Was eine baldige Genehmigung des Bauantrags angeht, zeigt sich Peter Seifert zuversichtlich. Erfüllt sich diese Hoffnung, kann der BSV sowohl auf als auch neben dem Platz endlich einen Haken hinter die „Hochwasser-Zeit“ machen.