Das hatte sich der BSV Schüren sicherlich anders ausgemalt: Bis zum Hals stecken die Grün-Weißen zum Anfang der Rückrunde im Abstiegssog, aktuell beträgt der Abstand zum rettenden Ufer vier Punkte.
Für Schürens sportlichen Leiter Mehmet Aslan spielte bei der derzeitigen Krise auch Pech eine nicht unerhebliche Rolle, gab man doch insgesamt viermal noch in der 93. Minute sicher geglaubte Punkte aus der Hand.
Nichtsdestotrotz: Seit der Trennung von Coach Arthur Matlik Ende 2021 will sich auf der Trainerbank an der Bergparte bislang keine Kontinuität mehr einstellen. Kamil Bednarski brachte den Verbandsligisten zwar zunächst zurück in die Spur, bat dann aber aufgrund eines avisierten Engagements beim BVB-Nachwuchs um die Freistellung. Mit Dimitrios Kalpakidis, einst Architekt der Grün-Weißen Erfolgsgeschichte inkl. zweier Aufstiege wollte es auf und neben dem Spielfeld nicht mehr so recht klappen, und Interimscoach Jonas Acquistapace fehlte es an Zeit, Vorlauf und womöglich auch der Erfahrung, um schnell ein eigenes Erfolgssystem zu etablieren.
Ab sofort soll es also mit Sascha Rammel ein weiterer bekannter Name des Dortmunder Amateurfußballs richten. Der habe, unterstreicht der sportl. Leiter, vom ersten Tag an eine eindeutige strategische Handschrift erkennen lassen und lege auch darüber hinaus viel Wert auf klare Strukturen. Dass es nämlich in der Hinserie auch hinsichtlich der Einstellung seiner Kicker Luft nach oben gegeben habe, will Mehmet Aslan nicht von der Hand weisen.
Traum- und Minimalziel fallen angesichts der brenzligen Situation in der laufenden Spielzeit selbstverständlich erst einmal zusammen: Um den Klassenerhalt und nichts sonst muss es den Grün-Weißen auch nach Meinung der Vereinsverantwortlichen einstweilen gehen.
Ein wenig hat man für diese Mission den Kader nochmal verstärkt und mit Serkan Gündüz einen erfahrenen Kicker für das zentrale Mittelfeld geholt. Der Rest ist offenkundig: Arbeiten und Ärmel-hochkrempeln!
Zur Baustelle auf dem Kunstrasen gesellt sich bei den Schürenern aktuell eine weitere abseits des Platzes. Der erst 2022 fertig renovierte Kabinentrakt entpuppte sich bekanntlich als asbestbelastet und darf nicht mehr genutzt werden. Schürens Vorsitzender Peter Seiffert mutmaßt, dass es sich hierbei nicht um ein Übergangsstadium handele, sind Asbestsanierungen doch kosten- und zeitaufwendige Operationen. Und so scheint jetzt alles auf den Neubau zweier Kabinen am oberen Sportplatz – also näher am Geschehen als bisher – hinauszulaufen, während die alten Kabinen versiegelt und auf unabsehbare Zeit in den Dornröschenschlaf geschickt werden. Finanzielle Unterstützung beim neuen Bauprojekt haben die städt. Sport- und Freizeitbetriebe anscheinend schon signalisiert. Das kommende halbe Jahr wird an der Bergparte also in mehrfacher Hinsicht ganz im Zeichen der Baustellen-Beseitigung stehen.