Der BSV Schüren hatte sich für die laufende Saison eigentlich mehr vorgenommen. Würde das ausgeglichene Tor- und Punktekonto der Grün-Weißen normalerweise auf einen Platz im Tabellen-Niemandsland weisen, bekleidet das Team in der sehr ausgeglichenen Westfalenliga mit Rang 14 derzeit in Wirklichkeit sogar einen Abstiegsplatz – hat dabei allerdings ein Spiel weniger auf dem Konto als die komplette direkte Konkurrenz.
Von Panik aber ist man an der Schürener Straße ein gutes Stück entfernt, zum Handeln indes sah man sich am Jahresende trotzdem gezwungen und trennte sich von Übungsleiter Arthur Matlik – „im Guten“, wie Präsident Peter Seifert dick unterstreicht.
Bei der Sondierung des Marktes kam der BSV-Vorstand schlussendlich zu der Überzeugung, dass das Gute sehr nahe liegt und gab den Staffelstab an Kamil Bednarski weiter. Der 36-Jährige, als Offensivkraft für die Schürener künftig nur noch „im Notfall“ aktiv, hatte sich vor einem Dreivierteljahr die Trainerlizenz geschnappt und bekommt nun bei den Grün-Weißen erstmals Gelegenheit, seine sportlichen Vorstellungen umzusetzen.
Einen System-Neustart allerdings soll es beim BSV keinesfalls geben, variabler Ballbesitzfußball bleibt das Maß der Dinge. Für künftigen Erfolg, erzählt Bednarski, sei es jetzt eher wichtig, mehrere Stellschrauben ein wenig nachzukorrigieren – etwa das Umschaltspiel zu optimieren oder aus dem Mittelfeld für mehr Torgefahr zu sorgen. Seine Arbeit leichter machen dürften dem Mann, dessen Trauzeuge kein geringerer als Edin Terzic ist, in jedem Falle die insgesamt vier Winter-Neuzugänge, hatte doch die Verletztenmisere mit drei langfristigen Ausfällen in Schüren einen erheblichen Teil zur aktuellen schwierigen Situation beigetragen.
Für die Rückrunde jedenfalls traut der 36-Jährige seinen Jungs zu, die Abstiegsregion zügig hinter sich zu lassen. (6er) Im Erfolgsfalle ist Bednarskis Engagement durchaus nicht als Zwischenlösung zu verstehen, im Gegenteil: „Reißt er das Ruder rum, hat er bei uns womöglich eine große Zukunft“, klingt Peter Seifert zuversichtlich.
Die Grundlagen dafür kann der neue Coach ab sofort legen. Und sollte es irgendwann doch nochmal richtig knifflig werden an der Schürener Straße, ist ja womöglich sein Trauzeuge zu dem einen oder anderen fachlichen Rat bereit.
Während das Projekt „Saisonbilanz“ also noch auf vollen Touren läuft, hat der BSV in anderer Angelegenheit abseits des Kunstrasens bereits alle Unklarheiten beseitigt: Finanziell unterstützt von Bezirksvertretung und Sparkasse wird wohl noch im Februar die Errichtung eines Street-Basketballfeldes in Angriff genommen. Eine entsprechende mündliche Zusage von amtlicher Seite hat Peter Seifert zur Freude insbesondere der direkt benachbarten Jugendfreizeitstätte schon erhalten. Spätestens am Ende des Frühlings soll die Anlage fertig gestellt sein.
Bleibt zu hoffen, dass sowohl hierauf als auch auf eine versöhnlich verlaufene Spielzeit anno 2022 noch im angemessenen Rahmen angestoßen werden darf!