Wenn Sabine Leven und Heike Onnertz mit ganz viel Kunst im Gepäck aufschlagen, dann ist von vornherein klar, dass sie nicht für immer bleiben. Nicht umsonst haben die Künstlerinnen ihr Konzept „Raum für Kunst auf Zeit“ genannt. Ziel dabei ist es, mit der Förderung lokaler Kunstschaffender leerstehende Ladenlokale in den Stadtteilzentren zu beleben. Im August 2023 fand der Raum für Kunst auf Zeit am Aplerbecker Marktplatz 6 sein vorübergehendes Zuhause. Nach einer nun folgenden rund einjährigen Renovierungsphase wird hier aber die Stadtteilbibliothek einziehen, weshalb die Galerie Anfang Dezember ihre letzte Benefizveranstaltung vor Ort steigen ließ.
1.000 Euro für die Mitternachtsmission
„Wir haben eingeladen zu dieser heutigen Veranstaltung und hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger uns die Ehre erweisen, noch mal Kunst zu schauen und zwar Kunst von 20 Kunstschaffenden aus Dortmund und Umland“, beschreibt Sabine Leven. Und auch diese Veranstaltung stand wieder unter der Überschrift von CADO (Charity Art Dortmund). Zehn Prozent der Erlöse aus den Kunstverkäufen im Rahmen des Abends gingen an die Mitternachtsmission, ebenso wie die Umsätze aus Getränken. Zusätzlich verkaufte der OCM-Verlag im Rahmen der Veranstaltung den Lyrik-Bildband „Über wilden Wiesen“ von Roswitha Iasevoli und Ulla Kallert und steuerte pro Verkauf 10 Euro zum Spendentopf bei. Insgesamt gingen so rund 1.000 Euro an die Mitternachtsmission, die das Geld für Kinder von Frauen nutzen wird, die von Gewalt und Zwangsprostitution betroffen sind.
Erinnerungen an die Spuren von Jutta Geißler-Hehlke und Brigitte Koch
Unter der Überschrift „Spuren im Raum“ erinnerte der Raum für Kunst auf Zeit mit der Veranstaltung an die Spuren, die die im Juli verstorbene Begründerin und ehemalige Leiterin der Mitternachtsmission in Dortmund Jutta Geißler-Hehlke hinterlassen hat. Auch die Künstlerin Brigitte Koch ist in diesem Jahr gestorben und auch sie „wollen wir mit dieser Veranstaltung ehren“, so Leven, „denn sie hatte sich hier im Raum für Kunst auf Zeit beworben und hätte gerne ihre Werke hier gezeigt, was wir eben jetzt leider nur noch stellvertretend machen können“.
Ein Soundlogo für den Raum für Kunst auf Zeit
Um das Musikalische kümmerte sich das Duo Amaryllis, das in Personalunion auch die Agentur Honeysounds bildet. Die wiederum hatte der Raum für Kunst auf Zeit beauftragt, ein „Soundlogo“ für das Projekt zu erstellen, das Honeysounds an diesem Abend präsentierte. So schulterten Sabine Leven und Heike Onnertz ihre letzte Benefizveranstaltung am Aplerbecker Marktplatz mit vielen Menschen gemeinsam. Damit entsprachen sie laut Leven der Philosophie des Projekts: „Ich bin gegen Einzelkämpfertum und gegen Ellbogen.“ Noch ein letztes Mal trafen sich rund 170 Menschen im Raum für Kunst auf Zeit am Aplerbecker Marktplatz, um die Kunst ebenso zu feiern wie das Gemeinsame im Leben.