Der Beruf des Schmieds ist einer der ältesten Berufe der Menschheitsgeschichte. Schmiede wurden vor allem als Waffen-, Werkzeug- und Gerätehersteller benötigt. In ländlichen Gebieten war der Schmied noch im späten 20. Jahrhundert ein unersetzlicher Handwerker, der als Beschlagschmied für Wagen und Ackergeräte, als Hufschmied, Kunstschmied, Schlosser und Werkzeughersteller fungierte.
Im schönen Ortsteil Aplerbeck, an der Marsbruchstraße 42a, steht eine Schmiede, die 300 Jahre alt ist; der ehemalige Hof soll es gar auf 500 Jahre bringen – und das Besondere: Edmund Schubert schwingt dort auch noch im Rentenalter manchmal den Schmiedehammer! „Ich bleibe hier, bis ich tot über dem Amboss liege“, so der agile Schmied. Schubert, geboren 1939, kam mit 15 Jahren aus Brandenburg nach Dortmund, hier absolvierte er eine Lehre zum Schmied sowie Kunst- und Bauschlosser. Die Schmiede in der Marsbruchstraße übernahm er 1978 von der Familie Klute, mit der er befreundet war. Heute betreibt Schubert die Schmiede nur noch für Hobbyarbeiten und auf Anfrage.
Wenn man sich in der Schmiede umschaut, fühlt man sich in ein anderes Jahrhundert versetzt oder wie in einem Museum – alte Werkzeuge und Materialien in Schubladen, Kisten und Regalen, alte Fenster, Fachwerkbalken und natürlich der alte Amboss vor dem jetzt elektrisch belüfteten Schmiedeofen (früher gab es dafür zwei Blasebalge). Edmund Schubert hatte den Aplerbecker Geschichtsverein zur Besichtigungstour eingeladen und es kamen zahlreiche interessierte Besucher, die sich über die Schmiedekunst informieren wollten. Dafür heizte der Schmied erstmal den Ofen an und demonstrierte dann eindrucksvoll das Schmiedehandwerk.
Man konnte erleben wie das Eisen glüht, wie es gedreht oder mit dem Hammer bearbeitet wird. 72 unterschiedliche Hämmer sind in der Schmiede zu finden, teilweise noch aus den Vorgängerbeständen. Launige Geschichten gibt Edmund Schubert zur Freude der Besucher auch zum Besten – über das Beschlagen von zahlreichen Pferden, die im Akkord ihre Hufeisen bekamen und die Schmiede dazu ihren Bierkrug gefüllt aus dem gegenüberliegenden „Haus Empte“, denn jeder Schmied hatte dort seinen eigenen Krug stehen.
Der Aplerbecker Geschichtsverein bedankte sich abschließend für diesen sehr informativen und interessanten Einblick in ein jahrhundertealtes Handwerk, das auch den Stadtteil Aplerbeck geprägt hat.