Der 12. April ist in Aplerbeck traditionell ein “Tag des Innehaltens, des Gedenkens, aber auch der Hoffnung”, wie Bürgermeisterin Ute Mais im Rahmen der Gedenk- und Friedensfeier anlässlich des Tags des Friedens formulierte. 80 Jahre ist es her, dass einige Männer trotz der Bedrohung durch die SS gegenüber der amerikanischen Übermacht kapitulierten und so Aplerbeck vor der totalen Zerstörung und viele Menschen vor dem Tod bewahrten.
“Wir stehen zusammen, weil wir wissen, wie kostbar Frieden ist.” Diesen Worten der Bürgermeisterin gab am Samstag vor allem die Vielfalt der Institutionen, Vereine und Einzelpersonen Recht, die sich auf dem Aplerbecker Marktplatz versammelt hatten. Auch auf und vor der Bühne sorgten verschiedenste Akteur:innen für ein kulturelles und informatives Programm.
Mit dabei war unter anderem die Aplerbecker Band Different Inside, die im Vorfeld bereits ihren Song “White Flags” im Tonstudio der Jugendfreizeitstätte Schüren aufgenommen hatte. Damit erinnerte auch sie an die Geschichte dieses historischen Tages im Jahr 1945. So hisste Friedrich Möllenhoff als Leiter der Verwaltungsstelle Aplerbeck weiße Fahnen am Amtshaus, um den Alliierten gegenüber die Kapitulation des Stadtteils zu signalisieren. Trotz vorgehaltener Waffe eines SS-Soldaten weigerte er sich, sie wieder einzuholen. Möllenhoff überlebte nur durch Eingreifen städtischer Beamter und des Polizeikommissars Schöttler.
Da die Fahnen aus der Luft jedoch schlecht zu sehen waren, wirkten die Aplerbecker Anton Kalt und Dietrich Hans erfolgreich auf Küster Walter Milo ein, ein Bettuch am Kirchturm der Großen Kirche in der Märtmannstraße zu befestigen. Auf diese Weise bewegte man die Amerikaner dazu, Aplerbeck zu verschonen.
Zum 14. Mal beging man in Aplerbeck nun das Gedenken an diesen Tag. In diesem Rahmen betonte Bezirksbürgermeister Dr. Jan Hendrik Gravert, “dass einzelne wenige Menschen durchaus in der Lage sind, etwas zu verändern”, und dass es auch heute auf den Mut ankomme, “dem aufkommenden Rechtspopulismus in unserem Land” entgegenzutreten.