Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird in die Errichtung einer neuen Zentralapotheke mit einer teilautomatisierten Kommissionierung und einem zusätzlichen Warenlager auf dem Gelände der LWL-Klinik Dortmund investieren. Der LWL-Gesundheits- und Krankenhausausschuss hat am 18. September in Münster diesen Neubau einstimmig empfohlen. Endgültig wird der LWL-Finanz- und Wirtschaftsausschuss am Montag (23.9.) darüber entscheiden.
Die Baumaßnahmen haben ein Kostenvolumen von rund 8,35 Mio. Euro. Der Großteil wird aus den Eigenmitteln der LWL-Kliniken finanziert. Die Baumaßnahmen sollen im September 2025 beginnen. Nach 18 Monaten soll dann die Zentralapotheke umziehen können.
„Die Zentralapotheke ist unerlässlich für die Arbeit der LWL-Kliniken. Nur durch sie können wir die Patient:innen gut versorgen. Darum ist es richtig und wichtig, in ihre Modernisierung zu investieren. Und als Dortmunder freue ich mich besonders, dass es jetzt am Standort Dortmund mit der neuen Zentralapotheke losgeht“, sagte Prof. Dr. Thomas Reinbold, stellvertretender Vorsitzender des Gesundheits- und Krankenhausausschusses.
Bislang ist die Zentralapotheke des LWL-Psychiatrieverbundes Westfalen im Haus 41 der LWL-Klinik Dortmund untergebracht. Ein wesentlicher Baustein der baulichen Weiterentwicklung des Klinikstandortes Dortmund sieht aber die Aufgabe des Hauses 41 vor. Dies macht einen Umzug der Apotheke in einen Neubau erforderlich.
„Die aktuelle Planung berücksichtigt unseren steigenden Versorgungsbedarf an Medikamenten und Medizinprodukten, der unter anderem auch durch geplante Neubauten von Kliniken, wie zum Beispiel das geplante neue Klinikgebäude in Lünen, zustande kommt“, so der LWL-Krankenhausdezernent Prof. Dr. Meinolf Noeker.
Um den hohen Bedarfen gerecht zu werden, sollen durch den Neubau auch Arbeitsabläufe verbessert werden: „Die Grundrisskonzeption für den Neubau ist klar strukturiert und fördert eine verbesserte Arbeitsorganisation. Die speziellen Anforderungen an eine flexible, nachhaltige, wirtschaftliche und personalgerechte Architektur, Ausstattung und Technik des Gebäudes sollen durch den Neubau besser erfüllt werden. Der Neubau hat hohe energetische Standards, die für vergleichsweise geringe Betriebskosten und CO2-Emissionen sorgen“, erklärte LWL-Baudezernent Urs Frigger. Dazu gehöre auch ein Warenlager, das für eine hohe Wirtschaftlichkeit sorgen soll.
Die Klinikzentralapotheke der LWL-Klinik Dortmund ist für die Arzneimittelversorgung der westlichen Kliniken im LWL-Psychiatrieverbund Westfalen wie Dortmund, Hemer, Bochum, Herten, Herne, Münster, Lengerich, Marl und Hamm verantwortlich.
Damit versorgt sie derzeit rund 1.500 stationäre Patient:innen täglich. Hinzu kommen etwa 1.000 Patient:innen, die tagesklinisch versorgt werden. Rund um die Uhr stellt sie den Kliniken mehr als 4.000 unterschiedliche Arzneimittel und Medizinprodukte zur Verfügung.
Die Zentralapotheke übernimmt auch die Beratung bei pharmakologischen Fragen der Kliniken und die fachliche sowie pharmakologische Qualitätssicherung. Darüber hinaus fungiert sie als Weiterbildungsstätte für Klinische Pharmazie. Die insgesamt 23 Mitarbeitenden überprüfen u.a. auch regelmäßig Stationen in den LWL-Kliniken, um sicherzustellen, dass Arzneimittel korrekt gelagert werden und mit ihnen sorgfältig umgegangen wird. Die Apotheke stellt auch eigene Arzneimittel her und wertet wöchentlich mehr als 300 Drogenscreenings aus.
Das neue Gebäude wird die aktuellen Forderungen des GEG 2024 und den Energieeffizienzstandard 55 erfüllen. Mithilfe der modernen Wärmepumpentechnologie, die sowohl Heizung als auch Kühlung in einem System optimiert, wird eine gleichmäßige Raumtemperatur im Apothekenbereich sichergestellt, die nicht 25 Grad übersteigen darf. Die Hybrid-Bauweise sowie die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes wirken sich ebenfalls positiv auf das Ziel der Klimaneutralität des LWL aus.