Bei schmerzhaften Eingriffen kann eine VR-Brille bei Kindern geradezu Wunder wirken. Davon ist Andrea Gerards überzeugt und beruft sich auf Studienergebnisse: “Nur durch die Ablenkung kann man bis zu 80 Prozent Morphine einsparen.” Für die Anwendung in Kliniken entwickelt sie als Projektleiterin mit dem PIKSL-Labor daher beispielsweise Star-Wars- und Südpol-Landschaften. Denn VR-Produktionen bilden eines der Standbeine des inklusiven Medienbetriebs von Bethel.regional. Um diese und andere Projekte an der Hohen Straße zu fördern, hat die NRW.BANK dem Labor nun 5.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Inklusive Projektarbeit für die digitale Bildung
Für die NRW.BANK “geht es ausschließlich darum, Projekte zu fördern, die förderungswürdig sind”, erklärt Sprecherin Caroline Fischer. Dabei nehme die Institution die “Nachhaltigkeit in all ihren Facetten” in den Blick. Die Facette des PIKSL-Labors betrifft vor allem den Umgang mit Menschen, arbeiten hier doch jeweils fünf Personen mit und ohne Beeinträchtigung.
Aber auch das Nachhaltigkeitsziel “Hochwertige Bildung” strebt man an der Hohen Straße an, denn das Kursbuch eröffnet gleich 22 “Bildungsangebote aus der digitalen Welt”. Außerdem ist im PIKSL-Labor gut aufgehoben, wer Unterstützung bei digitalen Aufgaben, zum Beispiel der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, benötigt.
Gewinnung von Mitarbeitenden mit VR-Projekten
Die andere Seite, nämlich die der Gewinnung von Mitarbeitenden, gehört ebenfalls zum Portfolio des Digitallabors. So präsentierten Andrea Gerards und Team am Tag der Spendenübergabe Dr. Peter Stemper von der NRW.Bank einen virtuellen Einblick in eine Homborner Werkstatt von Bethel.regional und allen anderen eine Bildschirmversion von dem, was der Vorstand über die VR-Brille zu sehen bekam.
Spielenachmittage und Repair Cafés
Spielerisch setzt das PIKSL-Labor seine VR-Brillen an jedem 1. Freitag im Monat ein. “Da kann jeder Mensch kommen”, lädt Gregor Fabian als Bildungsverantwortlicher bei PIKSL ein, am Gaming mit unterschiedlichen Endgeräten teilzunehmen. Jeder vierte Freitag im Monat ist hingegen für das Repair Café reserviert, das sich auf Reparaturen rund um den Computer fokussiert.
Anerkennung nicht selbstverständlich
Wertschätzung für all diese Arbeit zu erwirken, erwies sich in der Vergangenheit nicht als selbstverständlich, so Projektleiterin Gerards: “Da habe ich viel mit gekämpft.” Gerade deshalb freut sie sich nicht nur aus finanziellen Gründen über die Förderung durch die NRW.Bank. “Wir sind zutiefst dankbar für Ihre Anerkennung unserer Arbeit”, wandte sie sich im Rahmen der Spendenübergabe auch stellvertretend für ihre Kolleg:innen an NRW-Bank-Vertreter Stemper und posierte lachend mit ihm fürs Foto.