Während beim Bau des Dorstfelder Netto-Marktes das Fundament längst gelegt ist und beinahe täglich neue Mauern nach oben wachsen, hat die Dortmunder Stadtverwaltung mittlerweile am 1. Oktober einen geänderten Bauantrag eingereicht, der seinerzeit nach dem Rückzieher von Edeka notwendig geworden war.
Eine Reihenfolge, die offenbar durchaus gesetzeskonform ist, so lange „sich die Maßnahme baulich […] an die bereits erteilte Genehmigung hält“, wie die Stadt Dortmund im Juli erläuterte.
Dass allerdings der Bauherr mit dieser spekulativen Herangehensweise ein hohes Risiko fährt, wurde ihm vor wenigen Wochen sogar durch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen bestätigt, welches derzeit über einen Eilantrag gegen den Baubeginn zu befinden hat. Sollte die anhängige Klage nämlich letztlich tatsächlich Erfolg haben, bliebe der Dorstfelder Einkaufsmarkt GmbH wohl nichts anderes übrig, als mit immensem Aufwand die komplette Infrastruktur wieder rückzubauen.
Das aktuell auf der Frerichwiese zu beobachtende hohe Arbeitstempo ist aber auch deshalb erstaunlich, weil der Bauherr – lt. Auskunft der Stadt – bis zur Erteilung des neuen Bauantrags rechtlich gezwungen ist, den alten Vorgaben zu folgen. Die jedoch weichen nach Auskunft seitens des Eigentümer-Anwalts erwartungsgemäß in einigen wesentlichen Punkten von den neuen Plänen ab: Etwa hinsichtlich des Grundrisses oder des jetzt nicht mehr vorgesehenen Einbaus einer Zwischendecke.
Hier trotzdem die alten Pläne anzuwenden wäre also Unfug, nach den neuen zu bauen hingegen wäre derzeit (noch) nicht legal: Es bleibt also knifflig auf der Freichwiese, auch wenn alles den Anschein einer ganz normalen Baustelle macht.