Müssen sich Menschen um einen pflegebedürftigen Angehörigen kümmern, sind die Anforderungen mitunter kaum alleine zu bewältigen. Etliche Selbsthilfegruppen und -treffs unterstützen inzwischen glücklicherweise dabei, Beistand zu bekommen und die Last ein wenig abzufedern.
Ändert sich die Sachlage dann aber wieder – sei es durch Todesfall, den Umzug des betreffenden Menschen in eine Pflegeeinrichtung oder andere Gründe – löst sich die Situation keineswegs von selbst: Oft genug müssen Angehörige erst wieder neu lernen, an sich selbst zu denken und sich das eigene Leben wieder anzueignen.
Für derlei Situationen hat das Seniorenbüro Innenstadt-West vor wenigen Monaten im Eugen-Krautscheid-Haus eine Anlaufstelle geschaffen: Beim Gesprächskreis für ehemalige pflegende Angehörige können die Gäste immer am 3. Freitag des Monats zwischen 9 und 11 Uhr gemeinsam lachen, weinen, sich Rat geben oder auch nur endlich mal wieder einfach drauflosplaudern. Dies alles inmitten von Menschen, die Ähnliches erlebt haben: Sogar eine der Leiterinnen nämlich ist eine vormals persönlich Betroffene, die ihre Erfahrungen mittlerweile als ehrenamtliche Kraft weitergibt.
Auch die Gruppe ist auf Anregung der Beteiligten entstanden: Weil man feststellte, dass es entsprechende Angebote auf Stadtgebiet noch nicht allzu häufig gibt. Nicht immer wird bei den monatlichen Treffen nur vor Ort geplaudert: Wer möchte, klinkt sich auch bei den gemeinsam organisierten Ausflügen ein, die z. B. mal in die „Salzgrotte“ am Westfalendamm, mal ins Café Lebensart am Rahmer Wald führen. Und dass alle Teilnehmer:innen sich auch jenseits der Stunden im Eugen-Krautscheid-Haus untereinander vernetzen und verabreden, wird selbstverständlich ausgesprochen gerne gesehen und kommt auch immer mal wieder vor.
Noch bleibt der eine oder andere Platz im EKH an der Langen Straße 42 freitagsvormittags frei, eine Voranmeldung sollte aber trotzdem erfolgen: Schließlich möchte das Orga-Team seine Frühstücks-Vorbereitungen gut planen können. Wer gerne mal reinschnuppern möchte, wendet sich unter 0231-5011340 bzw. an Kerstin Jung vom Seniorenbüro Innenstadt-West.