Hinsichtlich der geplanten Discounter-Ansiedlung auf der Dorstfelder Frerichwiese hat sich der Protest mittlerweile organisiert. Mehrere Anwohner sowie weitere Dorstfelder Bürger schlossen sich im Laufe des Aprils zu der Bürgerinitiative „Nein zum NETTO im kleinen Park!“ zusammen. Aktive Unterstützung bekommen sie dabei zudem vom Dortmunder BUND und ihrem Sprecher Thomas Quittek.
Von der Stadtverwaltung fühlt man sich massiv getäuscht: „Zugesagt wurde für Dorstfeld ein EDEKA-Supermarkt, also ein Vollsortimenter. […] Das ist doch Wortbruch!“, formuliert BI-Sprecher Nils Kowalewski die derzeitige Gefühlslage. Angeprangert werden u. a. die geplante Versiegelung von 5000 m2 Grünfläche sowie die zu erwartende deutlich ansteigende Verkehrsgefährdung und Schadstoffbelastung vieler Schul- und Kindergartenkinder.
„Mit bis zu 2000 zusätzlichen Autos pro Tag rechnet der Masterplan Einzelhandel. Dabei sollte Dorstfeld durch NSIX und weitere Ortsumgehungen der Ort verkehrsberuhigt werden“, hat die BI-Unterstützerin Darien Sobbe keinerlei Verständnis für die aktuellen Planungen.
Nachdem man der Stadtverwaltung im Laufe des Mai fristgerecht eine Mängelrüge zustellte, wird derzeit die Klageschrift ausgearbeitet. Parallel wandte sich die Bürgerinitiative beim Dorstfelder Wochenmarkt Mitte Juni auch erstmals direkt an die Bevölkerung, denn momentan sind längst noch nicht alle Bürger über die städtischen Planungen im Bilde.
Die Stadt selbst wiederum hat bei ihrer Sicht auf die Dinge offenbar ein wenig nachjustiert. Vertrat Stadtdezernent Ludger Wilde Im März vor der örtlichen BV noch die Ansicht, dass mit dem im geltenden Bauantrag festgeschriebene „Vollsortimenter“ durchaus auch ein Netto-Markt gemeint sein könne, strebt man jetzt offenkundig einen Antrag auf Nutzungsänderung an: So geht es zumindest aus einem Brief des Dezernenten an den zuständigen Fachausschuss vom 1. Juni hervor, der auch unserer Redaktion vorliegt.
Die Fragezeichen rings um die Frerichwiese werden also nicht weniger – ebenso wenig wie der Unmut.