Wenn Metin Yilmaz den Platz betritt, „ist der Krawall zu Ende“, wie er selbst sagt: „Ich passe auf, dass die Kinder hier friedlich spielen.“ Der Spielplatzpate wohnt im unmittelbaren Umfeld des kleinen Fußballfeldes an der Heinrich-Wenke-Straße. Schon länger beobachtete er, wie der 2017 verlegte Kunstrasen mehr und mehr von Löchern durchzogen wurde. Aber jetzt ist „Sommermärchen“ angesagt und im Rahmen der EURO 2024 richtet der Verein GOFUS, der sich aus Golf spielenden ehemaligen und aktuellen Fußballprofis zusammensetzt, zehn Bolzplätze in den deutschen Gaststädten her oder baut sie neu. Nach diesem Modell hat er auch für das Wohngebiet westlich der Unionstraße Spendengelder akquiriert, sodass Spielplatzwart Yilmaz sich nun über einen neuen Kunstrasen freuen kann.
Chancen für Dortmunder Jugend
Oberbürgermeister Thomas Westphal sieht notwendige Konsequenzen im EM-Aus für Deutschland, wie er im Rahmen der Wiedereröffnung des Platzes verdeutlichte: „Unsere Nationalmannschaft braucht neue Talente.“ Schließlich begann auch Lukas Podolski seine Karriere auf dem Bolzplatz – und je besser die Voraussetzungen, umso besser die Chancen.
Dass diese Chancen in der eigenen Stadt entstehen, war auch Prof. Dr. Tido Park und seinen Mitstreitenden wichtig, wie der Anwalt nach eigenen Angaben betonte, als GOFUS sich an seine Kanzlei im Kreuzviertel wandte: „Wenn ihr garantieren könnt, dass unser Geld in Dortmund bleibt, dann geben wir gern was dazu.“ Als Hauptsponsor trat jedoch die VEKA AG mit ihrem Derner Partnerunternehmen Heinz Arnhold GmbH auf. Am Ende übernahmen die GOFUS und die beteiligten Unternehmen die Sanierungskosten von 26.000 Euro vollständig.
„Schellt durch, dann kriegt ihr einen Ball.“
Zur Eröffnung gab es vom Jugendamt Bauchtaschen, Turnbeutel, Schweißbänder und T-Shirts für die Kinder und Jugendlichen. Auch einige EURO 2024-Bälle hatte Stefan Zimmer vom Büro für Kinder- und Jugendinteressen mitgebracht. Einen davon sicherte sich natürlich Spielplatzwart Yilmaz, um sicherzustellen, dass wirklich alle Kinder den Platz optimal nutzen können: „Wenn ich zu Hause bin, schellt durch, dann kriegt ihr einen Ball.“ Denn Yilmaz weiß, wie das ist, mit der Fußballleidenschaft, schließlich hat er früher selbst gespielt und war über zehn Jahre lang Trainer. „Auf so einen Platz aufzupassen“, sagt er, „ist für mich eine Selbstverständlichkeit“. Denn auch ihm liegt die sportliche Teilhabe der jungen Menschen am Herzen, weshalb er sich seit sieben Jahren hier engagiert. Bleibt zu hoffen, dass auch der neue Kunstrasen so sehr gefordert wird wie der alte. Die Eröffnung des neuen Rasens jedenfalls, bei der die Kinder und Jugendlichen bereits den Platz stürmten, deutete schwer darauf hin.