Vor rund acht Jahren begann der Aufbau des städt. Integrationsnetzwerkes „lokal willkommen“. Die insgesamt acht „Zweigstellen“ bieten in ihren jeweiligen Stadtbezirken vielfältige Leistungen von Sprach-Cafés über Kochkurse bis hin zu Sportaktivitäten an. Eine wichtige Funktion ist zudem die angebotene niederschwellige Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit dem Formular- bzw. Behördendschungel.
Wichtig für Erfolg und Effizienz des Netzwerks war, wie sich bald herausstellte, möglichst dicht an den Menschen zu sein und somit als echte Nachbarschaftshilfe wahrgenommen zu werden. Von diesem Gedanken geleitet, ergänzt „lokal willkommen“ seine festen Büros seit Mitte dieses Jahres nach und nach um 25 flexible Außenstellen. Solch eine feierte nun Ende August in Dorstfeld an der Oberbank 11 in den Räumlichkeiten des Familienbüros ihre Eröffnung.
Eine Kooperation, die aus Sicht von Familienbüro-Mitarbeiter Sebastian Gaffran perfekt passt – strebe man doch selbst vor Ort an, den Besucher:innen jegliche Schwellenangst zu nehmen. Was sich nicht nur zu den Sprechzeiten von „lokal willkommen“ (dienstags, 14 und 16 Uhr) u. a. darin äußert, dass man auch einfach auf einen Kaffee bzw. Tee und einen Plausch vorbeikommen kann. Und was Themen bzw. Anliegen angeht, gibt es beim Integrationsnetzwerk quasi keine Einschränkung. „‘Kann ich selbst helfen? Und wohin kann ich ansonsten effizient weiterleiten?‘ sind die Fragen, die wir uns grundsätzlich stellen“, erläutert Alena Sons. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Christopher Strugholz bildet sie an der Oberbank künftig das „Duo vor Ort“.
Möglich wurde die Ausweitung der Standorte durch die vor rund fünf Monaten in Kraft getretene personelle Aufstockung der „lokal willkommen“-Büros; seither teilen sich pro Niederlassung vier Fachkräfte die Arbeit. Besetzt werden die Stellen nach dem Paritäts-Prinzip, das seit einigen Jahren auch schon bei den Seniorenbüros zur Anwendung kommt: In einem vierköpfigen Team arbeiten jeweils zwei städtische Angestellte und zwei Mitarbeiter eines freien Wohlfahrtsträgers zusammen.
Auch von Oberdorstfeld aus werden also ab sofort Sprachkurse vermittelt, Hausaufgabenhilfen organisiert, Bewerbungen gegengelesen bzw. überarbeitet und noch vieles mehr. Wobei Alena Sons nicht verhehlt, dass nichts so häufig benötigt wird wie die Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen: Der Amtsschimmel lässt eben auch hier grüßen!
Doch wie dem auch sei: Alleine herumschlagen müssen sich Betroffene in Oberdorstfeld mit derlei Problemen nun nicht mehr. An der Oberbank 11 darf man dienstags zwischen 14 und 16 Uhr auf Rat und Tat zählen. Und auf das eine oder andere Gratis-Heißgetränk dazu.