Um die Substanz des Dortmunder Kanalnetzes dauerhaft zu erhalten, sind in den nächsten Jahren erhöhte Anstrengungen notwendig. Die Stadtentwässerung Dortmund möchte diese Investitionsspitze, ergänzend zu den Tätigkeiten des eigenen Personals, zu einem Teil über die Partner einer so genannten Projektträgerschaft abwickeln. Ein aktuelles Beispiel für eine solche Projektträgerschaft sind die derzeit laufenden Arbeiten am Kanalnetz im Klinikviertel, genauer: die Kanalrenovierung zur Abdichtung und Ertüchtigung der vorhandenen Kanäle in dem Baulos „Emscher 3“
Durch eine Paketvergabe wurde die Gelsenwasser AG zusammen mit dem Partnerbüro Stein Ingenieure in die Lage versetzt, einen Teil der notwendigen Maßnahmen im Umfeld des Klinikums durchzuführen. Die vorbereitenden Arbeiten für eine Kanalsanierung in geschlossener Bauweise wurden begonnen. Dafür werden individuell dimensionierte Liner (Schlauchrohre aus speziellem Kunststoff) in die Kanäle eingebaut und diese für die Zukunft betriebssicher gemacht.
Die Kanäle werden von innen mittels spezieller Bautechniken saniert. Die vorhandene Substanz, also die bestehende Rohrwand, wird soweit ertüchtigt, dass eine dauerhafte Trag- und Funktionsfähigkeit der Kanalrohre wiederhergestellt wird und ein weiterer Betrieb über mehrere Jahrzehnte sichergestellt ist.
Durch die Verwendung dieser Technik werden im Vergleich zur offenen Bauweise, bei der eine Erneuerung der sanierungsbedürftigen Kanalabschnitte durch einen Kanalgraben und die Öffnung der Verkehrsflächen erfolgt, die Bauzeit drastisch verringert,
Anlieger*innen und Verkehrsteilnehmer*innen deutlich weniger durch das Baugeschehen beeinträchtigt, Folgen für die Umwelt durch Feinstaub, CO2-Emissionen und die Inanspruchnahme von Deponieraum deutlich reduziert.
Betroffen sind die Straßen Gustavstraße, Friedrichstraße, Detmarstraße, Hansastraße, Arminiusstraße und Am Schleppweg mit einer Gesamtkanallänge von ca. 650 Metern.
Da die Sanierung wie oben beschrieben komplett ohne aufwändige Tiefbauarbeiten auskommt, können die Arbeiten zügig abgeschlossen werden; pro Sanierungsabschnitt von ca. 100 Metern Länge wird jeweils nur ein Arbeitstag benötigt, dann setzt die Kolonne auf den nächsten Sanierungsabschnitt um. Sobald alle Liner eingebaut sind, kommt eine zweite Kolonne und führt die Nacharbeiten sowie eine Kontrolle der Dichtheit durch.
In einem Zeitraum von rund zwei bis drei Wochen ist daher mit Einschränkungen der Parksituation zu rechnen. Die betroffenen Anwohner*innen wurden vorab durch Handzettel informiert.