Am Iggelhorst in Dorstfeld spielte sich im Laufe des letzten Jahres ein wenig erfreuliches Kapitel „Stadtentwicklung“ ab, das im Auszug vieler langjähriger Anlieger mündete, die sich zu Unrecht als „illegale Mieter“ gebrandmarkt sahen. Beendet ist die Auseinandersetzung auch heute noch nicht, da sich einige der gewerbetreibenden Wohneigentümer dort nach wie vor eine juristische Auseinandersetzung mit der Stadtverwaltung liefern.
Über alle Monate gleich blieb die von den Anliegern formulierte Enttäuschung, auf Seiten der Lokalpolitik schere sich in Zeiten von Wohnungsnot offenbar keine BV-Fraktion darum, dass zahlreiche Mieter den Stuhl ohne Gesprächsbereitschaft vor die Tür gesetzt bekämen.
Nachdem sich bei der letzten Kommunalwahl die Kräfteverhältnisse in der Bezirksvertretung nochmal ein wenig verschoben hatten, war man nicht nur am Iggelhorst gespannt darauf gewesen, welche Position die örtlichen Grünen als derzeit stärkste politische Kraft zur Mieterkündigung einnehmen könnten – öffentliche Stellungnahmen zum Thema gab es nämlich schlicht keine.
Und überraschenderweise wird dies auch so bleiben: Auf entsprechende Anfrage unserer Redaktion sah sich der Grünen-Ortsverband Innenstadt-West mehrere Monate lang nicht in der Lage zu einer inhaltlichen Äußerung. Mit Verweis auf das laufende Gerichtsverfahren könne man von dieser Vorgehensweise nicht abrücken, hieß es schließlich von Seiten des Ortsverbandes.
Dass – angesichts der entstandenen Irritationen etwa über ein von der Stadt abgelehntes gerichtliches Mediationsverfahren – allerdings nicht einmal diese Nachricht zu einer offiziellen Pressemitteilung wurde, ist gerade im Hinblick auf das Stichwort „Bürgernähe“ eine erstaunlich karge Bilanz.