Eine Kita verliert die Existenzgrundlage und die zuständigen Stellen scheinen ratlos mit den Schultern zu zucken: Mit diesem Szenario hat sich die Dorstfelder „Kinderkiste“ mittlerweile seit geraumer Zeit herumzuschlagen. Und die Unwägbarkeiten nehmen ganz offensichtlich immer noch kein Ende:
Zwar deuten aktuell alle Zeichen darauf hin, dass der Kita-Nachwuchs in einem ehem. studentischen Wohnquartier an der Emil-Figge-Straße Unterschlupf finden und damit die totale Heimatlosigkeit verhindern kann. In vollends trockenen Tüchern aber ist selbst diese Sicherung des Existenzminimums noch nicht: Ohne offizielle Nutzungsänderung, neues Brandschutzkonzept usw. stehen bekanntermaßen alle Räder still, und all diese bürokratischen Klippen verlangen dem Vorstand der Kinderkiste enorme Geduld ab.
An der Höfkerstraße hat die Kinderkiste der Stadt eine Nutzung noch bis Ende Juni abringen können, und für weitere zwei Wochen stünde im „Notfall“ ein Klassenraum des Reinoldus- und Schiller-Gymnasiums zur Verfügung. „Wenn wir allerdings am 12. Juli immer noch mit leeren Händen dastehen“, fasst Kita-Chefin Monika Reimann zusammen, „haben wir ein echtes Problem.“
Endgültig geplatzt ist nämlich außerdem die Hoffnung, die bewährte Heimat an der Höfkerstraße nach selbst-initiierter Renovierung des Daches doch noch bis zum Winter weiter nutzen und bewohnen zu können. Hier folgte die Reaktion der städtischen Stellen recht zügig: Längst bestehe – so die Immobilienwirtschaft – die Gefahr, dass Feuchtigkeitsschäden aufgrund der geschädigten Bausubstanz immer aufs Neue aufträten.
In dieser Hinsicht also keine Kompromisse, und auch in einer anderen deutet sich keine Bewegung an: Mit den ersehnten Ausweich-Containern, für die nicht mal einen Steinwurf vom Kinderkiste-Areal der nötige Platz vorhanden wäre, ist nach wie vor im Februar 2025 zu rechnen. Frühestens!
Und so scheint weiterhin zu gelten: Eine Dortmunder Kita landet im Jahre 2024 mit „Kind(ern) und Kegel“ beinahe auf der Straße, und keine der offiziellen Stellen erkennt eine Notlage. Und der Amtsschimmel trabt einfach ungerührt weiter.
Vor diesem Hintergrund ist dann auch Thomas Westphals Einlassung zum Thema keine komplette Überraschung mehr. Setzte der Oberbürgermeister vor rund anderthalb Jahren im Falle der Huckarder Gilden-Grundschule noch selbst Hebel in Bewegung, um eine Bildungseinrichtung zurück in sicheres Fahrwasser zu bringen, beschränkt sich sein Antwortschreiben von Ende Mai an die Dorstfelder Kita weitestgehend auf gute Zukunftswünsche und die Bitte um Entschuldigung für vorhergehende mangelnde Kommunikation von städtischer Seite.
Auf Seiten der Kindertagesstätte wiederum weicht die Sorge nicht, dass man irgendwann zwar bestens informiert sein könnte – aber leider heimatlos.