In diesem Jahr wird 30 Jahre deutsche Einheit gefeiert. Aber steht es uns zu, den Fall einer Grenze zu feiern, wenn die Außengrenzen der EU im Mittelmeer zu den tödlichsten Barrieren der Gegenwart zählen, und die EU und Deutschland über den Begriff „sichere Grenzen“ gespalten sind wie nie?
Im Rahmen der Ausstellung „The Other Side“ auf Ebene 6 im Dortmunder U diskutiert die Kuratorin Anne Mager am Donnerstag, 13. Februar, 19 Uhr mit drei Gästen über Grenzkonflikte:
Auf dem Podium im Kino im U sitzen die Kölner Künstlerin Susanna Schoenberg, der Berliner Autor Paul Scraton und der Autor Marcel Krueger.
Der Eintritt ist frei.
Das Brexit-Referendum mit seinen Auswirkungen auf den Friedensprozess in Nordirland ist nur ein Teil der Diskussion über Sicherheit, Identität und Menschlichkeit, denn der Ruf von Rechtspopulisten nach geschlossenen Grenzen in den Mitgliedsstaaten der EU wird immer größer. Wie kann Kunst dabei helfen, Grenzen zu verstehen und überwinden? Und wie kann der Blick auf die offene Grenze in Irland und ihr Einfluss auf den Friedensprozess möglicherweise richtungsweisend für ganz Europa sein?
Die Film-, Medien- und Performancekünstlerin Susanna Schoenberg untersucht in ihrer Arbeit die Phänomenologie von Grenzen und apparativen Beobachtungen. Sie hat sich für die Installation „Monitoring Outlines“ intensiv mit den Abläufen in Mittelmeer beschäftigt.
Paul Scraton wurde in England geboren, lebt aber seit 2001 in Berlin. Seine Bücher setzen sich detailliert mit der innerdeutschen Geschichte und der Berliner Mauer auseinander.
Marcel Krueger, in Irland lebender Schriftsteller und Übersetzer, schreibt in seinen Sachbüchern über Europäische Geschichte und deren Einfluss auf Identität in der Gegenwart, und ist Mitinitiator des diskursiven Kunstprojekts „the corridor“, das sich mit der irischen Grenze und der Achse Belfast-Dublin befasst.
Moderiert wird das Gespräch von der Kunstmanagerin, Dozentin, Autorin und Kuratorin von „The Other Side“, Anne Mager.