Der Opfer der nationalsozialistischen „Novemberpogrome“ gedachten auch in diesem Jahr am 9. November zahlreiche Vertreter aus Lokalpolitik und Bürgerschaft gemeinsam mit führenden Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Dortmunds und vielen weiteren Gästen am Dorstfelder Mahnmal.
Positiv hob nicht nur Bürgermeister Norbert Schilff das offenkundig große öffentliche Interesse an der Veranstaltung hervor. Vor dem Hintergrund der weltpolitisch dramatischen Ereignisse allerdings war auch zu sehen, dass ein paar der in den Ablauf eingebundenen Schulen ihre Redebeiträge diesmal aus Sorge nicht persönlich vortrugen, sondern einspielen ließen.
In ihrer Ansprache appellierte Bezirksbürgermeisterin Astrid Cramer, zunehmendem Antisemitismus konsequent entgegenzutreten und erinnerte daran, dass es bei der Wahrung gesellschaftlicher Toleranz „nie um ein Entweder / Oder gehen kann“.
Emotionalster Moment der Gedenkstunde waren dann sicherlich die Worte, die mit Bert Woudstra ein Zeitzeuge der Nazi-Verbrechen an die Anwesenden richtete trat. Der heute 91-Jährige gab den Zuhörerinnen und Zuhörern die Mahnung zu Menschlichkeit und Wachsamkeit mit auf den Weg gab.
Ergänzt wurden Reden und Kranzniederlegung durch Infostände auf dem Wilhelmplatz, wo Schulen und bürgerschaftliche Organisationen von ihrer Arbeit gegen Antisemitismus und rechtsradikale Tendenzen berichteten.