Die Stadt Dortmund ist mit der Straße Neuer Graben zwischen Lindemannstraße und Hohe Straße beim Landeswettbewerb „Zukunft Stadtraum“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen am 16. Februar 2022 prämiert worden. Nun ist die Verwaltung aufgefordert, einen Städtebauförderantrag zu stellen. Das Projekt wird nach den Vorgaben der Städtebauförderung mit 70 Prozent bezuschusst.
Neugestaltung im Zuge von Kanalbauarbeiten
Anlass für die Auswahl der Straße Neuer Graben von Lindemannstraße bis Hohe Straße als Projektraum war, dass im gesamten Neuen Graben von Von-der-Recke-Straße bis Lindemannstraße (1. Bauabschnitt) sowie von der Lindemannstraße bis Hohe Straße (2. Bauabschnitt) sowie im dortigen Umfeld ab 2024 (nach der EURO2024) umfangreiche Kanalbaumaßnahmen stattfinden und in dem Zuge die Straßenoberfläche neu gestaltet werden kann.
Ziel der Umgestaltung ist eine innovative, neue Straße mit einer anderen Aufteilung der Flächen, die den Raum widerstandsfähiger hinsichtlich des sich verändernden Klimas macht, durch geringere Wärmereflektion die Lebenssituation der Anwohner verbessert, die Verkehrswende berücksichtigt und zu einem gesellschaftlichen Umdenken in unserem Verhalten beiträgt. Das bedeutet, dass es in der Straße zukünftig mehr Grün geben wird und sich die heute zum Teil sehr kritische Situation für Fußgänger – insbesondere Kinder, Ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen – deutlich verbessern wird.
Vorreiter in NRW und Deutschland
Damit gilt das Projekt Neuer Graben als zukunftsweisend und entspricht auch international Trends der Stadtplanung. Dortmund wird zu einem Vorreiter in NRW und Deutschland. Dieses Beispiel soll auch als Blaupause für andere Maßnahmen im Stadtgebiet dienen.
Mit der angestrebten Neugestaltung werden auch die notwendigen und heute zum Teil nicht vorhandenen Möglichkeiten für Rettungseinsätze vorgesehen.
Beteiligung der Bürger:innen
Die mit der Neugestaltung verbundene neue Flächenverteilung wurde bereits in der vorangegangenen Entwicklungsstufe mit der Bürgerschaft in einer intensiven Beteiligung diskutiert und in einer Testphase auch erprobt. Die Ergebnisse aus der Beteiligung und der Probephase sind in den bisherigen Prozess eingeflossen.
Diese offene Kultur soll in den nächsten Planungsstufen und auch während der Bauphase weitergelebt werden, um die Planung zusammen mit der Zivilgesellschaft zu konkretisieren, besondere Fragestellungen zu erörtern und mögliche Alternativen anzustoßen – zum Beispiel zur notwendigen Neuordnung des Raums hinsichtlich des heute stark überparkten Straßenraums, des Findens neuer Parkmöglichkeiten, um die Bauabläufe transparent zu gestalten, etc.
Darüber hinaus geht es um die Kommunikation, die Einbindung von politischen Gremien und die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit. Diese Prozessbegleitung im Sinne eines lernenden Prozesses ist für den Neuen Graben als Blaupause für weitere Entwicklungen im Stadtgebiet von besonderer Bedeutung.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen betragen nach derzeitigem Stand 5,61 Millionen Euro. Durch die in Aussicht gestellte Förderung entfallen auf die Stadt 30 Prozent. Hierin enthalten sind die bauliche Umsetzung und ein umfangreicher Beteiligungsprozess.