Eine Einrichtung wie das Gesundheitshaus an der Rheinischen Straße sucht man in den meisten Städten und Landesteilen vergeblich. Mitte 2024 von den Betreibern des benachbarten Gast-Hauses aus der Taufe gehoben, können sich Obdachlose hier sowohl um ihre Körperpflege kümmern als auch “eine Tür weiter” eine ärztliche Grundversorgung in Anspruch nehmen: Möglichkeiten, die ihrerseits der Ausgrenzung entgegenwirken und den Betroffenen einen merklichen Teil ihrer Belastungen nehmen können.
Das Engagement und der Pioniergeist der Dortmunder Einrichtung beeindruckten auch die insgesamt fünf Dortmunder Rotary Clubs. Dort beschloss man vor gut anderthalb Jahren, dem Hygienezentrum im Gesundheitszentrum finanziell massiv unter die Arme zu greifen. Achtzehn Monate später nun floss die beeindruckende Spendensumme von 150.000 € in das Hilfsprojekt.
In einem aufgrund der außergewöhnlich umfangreichen Unterstützung anberaumten Pressetermin skizzierte Gast-Haus Geschäftsführerin Katrin Lauterborn noch einmal Herausforderungen, Möglichkeiten und Erfolge der gemeinnützigen Initiative von der Rheinischen Straße.
Der besondere Wert der geförderten Räumlichkeiten liegt, wie Dortmunds Superintendentin und Rotarierin Heike Proske am Rande der Veranstaltung unterstrich, nicht zuletzt an den von Frauen separat zu nutzenden Bereichen. „Wohnungslose Frauen“, gibt sie zu Bedenken, „treten öffentlich deshalb seltener in Erscheinung, weil häufig stattdessen die Co-Abhängigkeit von einem Mann vorliegt.“ Träfen sich die Betroffenen im geschützten Raum des Frauencafés, sei daher „die Erleichterung meistens wirklich mit Händen zu greifen.“
Möglich wiederum mache die Erfolgsgeschichte des Hauses vor allem die sehr engagierte Arbeit des Teams.
Das auf ehrenamtlicher Seite im Übrigen, wie Geschäftsführerin Katrin Lauterborn mit berechtigtem Stolz bestätigt, inzwischen auf die bemerkenswerte Zahl von 380 Unterstützer:innen angewachsen ist: Ein in der Geschichte des gemeinnützigen Vereins vorher nie erreichter Wert – dem allerdings kontinuierlich gewachsene Aufgaben und Zuständigkeiten in den mittlerweile drei Immobilien (Gast-Haus, Gesundheitszentrum, Ärztehaus) gegenüber stehen. Ob man also weitere helfende Hände gut gebrauchen könne? „Auf jeden Fall“, bekräftigt die Gast-Haus-Geschäftsführerin. „Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden.“