Während das öffentliche Leben nach wie vor brach liegt, wird hinter den Kulissen an manch einem Stadtentwicklungsprojekt weiter gearbeitet.
Bewohner und Nutzer des „Neuer Grabens“ waren im Dezember dazu aufgerufen worden, ihre Vorstellung von der Zukunft ihrer Straße in einer Online-Befragung mitzuteilen. Hierfür hatten die Initiatoren – das Wuppertal Institut sowie die Emschergenossenschaft – zuvor mittels Plakaten, Postwurfsendungen und digitalen Anzeigen geworben.
Als drei zentrale Anliegen stellten sich dabei die Hoffnung auf verbesserte Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr, auf mehr Grün im Straßenraum sowie auf mehr öffentliche Verweil- und Spielmöglichkeiten heraus.
Das in die Auswertung der Umfrage eingebundene Planungsbüro MUST Städtebau GmbH versteht die Ergebnisse als Wunsch nach dem Vorantreiben einer Verkehrswende im Quartier. In Kombination mit der Aufgabe, sich künftig besser vor Extremwetterereignissen zu schützen, sei die Lösung daher in einer massiven Reduktion des ruhenden Verkehrs zu suchen.
Die nun entwickelten „Zukunftsbilder“ – keine offiziellen Planungen also, sondern als Gedankenanstöße zu verstehen – schlagen einen Wegfall von 75 bis 100 % der Parkplätze entlang der Straße vor. Für kontroverse Diskussionen dürfte damit in einem Viertel, das einerseits für urbanes Flair steht, in dem aber andererseits schon jetzt ein Parkplatz quasi mit Gold aufgewogen werden kann, gesorgt sein.
In einer digitalen Folgeumfrage wird daher derzeit zu diesem Thema ein Stimmungsbild eingeholt. Sofern die Corona-Pandemie es zulässt, möchten die Initiatoren im Frühjahr oder Sommer zudem Beteiligungsformate mit direkter (analoger) Bürgerbeteiligung auf die Straße bringen.