Wie entwickelt sich der Wohnungsmarkt in der Metropole Ruhr? Welche Trends zeichnen sich ab? Und welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen?
Mit diesen Fragestellungen befasst sich die AG Wohnungsmarkt Ruhr, die eingebettet ist in die Kooperationsstruktur der Städteregion Ruhr 2030, seit vielen Jahren. Im Jahr 2009 wurde unter dem Titel „Wohnen in der Städteregion Ruhr“ der Erste Regionale Wohnungsmarktbericht fertiggestellt. Zum damaligen Zeitpunkt war dieser Bericht landesweit der erste regionale Wohnungsmarktbericht. Seitdem erfolgt die Berichterstellung alle drei Jahre.
Auch in den vergangenen drei Jahren hat die Stadt Dortmund gemeinsam mit den Städten Duisburg, Oberhausen, Bottrop, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum, Hagen und Hamm, den Kreisen Wesel, Recklinghausen, Ennepe-Ruhr und Unna sowie dem Regionalverband Ruhr die Wohnungsmarktsituation in der Metropole Ruhr beobachtet. Wesentliche Unterstützung gab es wie bereits in der Vergangenheit durch die NRW.BANK und WIR Wohnen im Revier e. V.
Nun liegen die Ergebnisse gebündelt im nunmehr Fünften Regionalen Wohnungsmarktbericht Ruhr vor. Der regionale Wohnungsmarktbericht ist eine gemeinsame Bestandserhebung zur Wohnungsmarktsituation in den kreisfreien Städten und Kreisen des Ruhrgebietes. Der Bericht versteht sich nicht als Städteranking, sondern soll Gemeinsamkeiten, aber auch (siedlungs-) strukturelle Unterschiede aufzeigen.
Hier einige der wesentlichen Ergebnisse des fünften Regionalen Wohnungsmarktberichtes:
- Flächendeckend steigende Baulandpreise
Mit einem Baulandpreis von 330 €/m² liegt Dortmund gemeinsam mit Essen, Bochum und Mülheim an der Ruhr an der Spitze der Preisskala im Verbandsgebiet. Der Preisanstieg fiel in den letzten Jahren in Dortmund vergleichsweise überdurchschnittlich aus. - Insgesamt Wohnbauflächenreserven für 70.000 neue Wohnungen vorhanden
Mit einer umfangreichen Reservefläche von 280 Hektar nimmt Dortmund bei den Kernstädten eine Sonderrolle ein. - Tendenz zu höher verdichteter Bauweise
Mit knapp 67 Wohneinheiten pro Hektar wies Dortmund im Berichtszeitraum bei der Nutzungseffizienz den höchsten Wert auf dem Wohnungsmarkt Ruhr aus - Bautätigkeit auf dem Wohnungsmarkt Ruhr nähert sich dem Landestrend
In Dortmund wurden 2017 bis 2019 im Verbandsgebiet die meisten Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern bezogen auf den Wohnungsbestand fertiggestellt und Dortmund übertrifft damit sogar den Landesdurchschnitt NRW. Auch bei den errichteten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern liegt Dortmund deutlich über dem Durchschnitt auf dem Wohnungsmarkt Ruhr. - Weiterhin Rückgang des öffentlich geförderten Wohnungsbestandes
Trotz eines besonders starken Rückgangs des öffentlich geförderten Mietwohnungsbestandes in Dortmund (minus 37,9 %) in den letzten zehn Jahren liegt der aktuell verfügbare Bestand in Dortmund (6,4 %) immer noch im Durchschnitt der Ruhrgebietskommunen und über dem Landesdurchschnitt (5,8 %). - Weiterhin hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum
Das verfügbare Einkommen ist in Dortmund stärker gewachsen, als im Durchschnitt der kreisfreien Städte im übrigen Verbandsgebiet (5,9 % zu 5,5 %). Der Anstieg fiel jedoch geringer aus, als im Landesdurchschnitt (6,7 %). In Dortmund lag 2018 die Mietbelastungsquote mit 28,4 % in etwa auf dem Niveau des Landesdurchschnitts (28,2 %). - Stagnierende Einwohner*innenzahlen und prognostizierte rückläufige Bevölkerungsentwicklung
Allein für die Städte Dortmund und Essen wird bis 2040 ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum prognostiziert, das sogar deutlich über dem Landestrend liegt.
Der Bericht steht zur Verfügung unter www.wohnungsmarktbeobachtung.dortmund.de (Rubrik „Regionale Wohnungsmarktbeobachtung“)