Babylots*innen arbeiten in Geburtskliniken und richten ihren Blick auf die Bedürfnisse von werdenden Müttern und Vätern bzw. Familien. Bereits 2016 war das St. Johannes Hospital als erste Geburtsklinik in Dortmund mit einer Babylotsin gestartet. Durch den Förderaufruf „kinderstark – NRW schafft Chancen“ und durch Fördermittel der Bundesstiftung Frühe Hilfen konnte das Jugendamt für die Jahre 2020 und 2021 finanzielle Mittel für Lotsendienste in allen vier Dortmunder Geburtskliniken bereitstellen.
Im „Big Tipi“ in der Erlebniswelt Fredenbaum trafen sich nun Babylots*innen sowie Vertreter*innen aus Jugend- und Gesundheitsamt und Geburtskliniken, um dieses Angebot vorzustellen und weiterzuentwickeln.
Jugendamt und Geburtskliniken haben bereits zuvor erfolgreich kooperiert. Das gemeinsame Angebot der Lotsendienste baut darauf auf und schafft eine lückenlose Präventionskette für werdende Familien mit psychosozialen Belastungen in Dortmund.
Eine Befragung der Stadt Dortmund ergab, dass ca. 97 Prozent aller Kinder in Dortmund in Kliniken zur Welt kommen – das sind jährlich ca. 6000 Neugeborene in den vier Geburtsklinken. Dies bietet die Chance, werdende Familien vor und nach der Geburt direkt vor Ort zu begleiten und zu beraten – zum Beispiel durch Babylots*innen.
Schwangere Frauen, werdende Väter und Familien mit Neugeborenen können aufgrund besonderer Lebensumstände vielfachen Veränderungen und Herausforderungen ausgesetzt sein. Auch psychosoziale Belastungen können einen Start in das Elternsein behindern. Gerade während der Schwangerschaft und rund um die Geburt sind werdende Eltern offen für Beratung und Unterstützung und wünschen sich den Kontakt zu Fachkräften, die Hilfen anbieten oder initiieren können.
Das präventive Angebot der Dortmunder Babylotsinnen zeichnet sich durch seine Niedrigschwelligkeit aus: Das Angebot ist freiwillig, kostenlos und steht direkt vor Ort, in der Klinik, zur Verfügung.
Babylotsinnen beraten (werdende) Mütter und Väter zu Angeboten und Maßnahmen der Frühen Hilfen oder auch zu weiterführenden Hilfen in andere Sozialsysteme. Ziel ist es, Familien in herausfordernden Lebenslagen möglichst passgenaue Hilfen zu bieten und so ein gelingendes gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, unabhängig von Herkunft oder sozioökonomischen Status. Dank der Verzahnung von Jugendhilfe mit dem Gesundheitswesen gelingt es, den Schutz von Familien im Blick zu behalten, Probleme zu identifizieren und Hilfen bereitzustellen. Dabei stehen die (werdenden) Familien mit ihren Bedürfnissen und Potentialen im Mittelpunkt.