Wie lange Hörde schon den Erntemarkt feiert, weiß Ulrich Spangenberg gar nicht so genau. „Die 20 haben wir auf jeden Fall hinter uns“, versichert der Geschäftsführer des Stadtbezirksmarketings. Das heißt jedoch nicht, dass in Hörde am kommenden Wochenende zum 20. Mal das Gleiche passiert. Im Gegenteil hat sich viel getan in all der Zeit – und in diesem Jahr wartet der Hörder Erntemarkt gleich mit mehreren Sonderaktionen auf.
Hörde International: Obstbäume und der Hoetger-Katalog
Im vergangenen Jahr hat der Verein Hörde International die Trägerschaft für das Fest übernommen und wird entsprechend einen Stand vor der Buchhandlung transfer. aufbauen. Dort ist einerseits gegen eine Spende an den Verein der neu aufgelegte Hoetger-Katalog erhältlich. Einige Exemplare desselben können sich Hörder Vereine übrigens in der Bezirksverwaltungsstelle abholen und ebenfalls gegen Spende ausgeben.
Andererseits aber gibt es am Stand von Hörde International in diesem Jahr für alle, die sich als Einwohner:innen des Stadtbezirks Hörde ausweisen können, je einen Berechtigungsschein für einen Obstbaum. 240 aus Bezirksvertretungsmitteln finanzierte Bäume gibt die Wellinghofer Gärtnerei Neuhoff vom 4. bis zum 7. November gegen diese Nachweise aus. Dabei handelt es sich um Apfel-, Kirsch-, Birnen- und Pflaumenbäume. „Das meiste sind Halbstämme“, so Bezirksverwaltungsstellenleiter Spangenberg, aber auch den einen oder anderen Hochstamm können sich Hörder:innen Auf den Porten abholen.
Kindertrauerzentrum MÖWE: Sarg bemalen
Eine weitere Sonderaktion zum Hörder Erntemarkt plant das Kindertrauerzentrum MÖWE. Dort, in der Hörder Rathausstraße, wollen Projektleiterin Beate Schwedler und das Bestattungshaus Lategahn verdeutlichen, dass ein Abschied „nicht immer nur schwarz, grau, schwer, düster“ sein muss, erklärt Schwedler. So stellt Lategahn einen Sarg zur Verfügung, den die Menschen in den Räumlichkeiten von MÖWE bunt bemalen dürfen. Für alle, die das Kindertrauerzentrum fördern möchten, gibt es außerdem eine Versteigerung von gespendeten Bildern mehrerer Kunstschaffender auf der Mittelalterbühne auf dem Friedrich-Ebert-Platz.
Hörder Innenstadt: Vorführendes Handwerk, Ponyreiten und Kutsche fahren
Natürlich sollen auch die bewährten Angebote des Hörder Erntemarktes wieder mit dabei sein. Am Samstag und Sonntag finden sich in der Hörder Innenstadt rund 70 Stände mit vorführendem und anderem Kunsthandwerk, so zum Beispiel der Lehmbauer, der Schmied, ein Stand mit Schmuck aus altem Silberbesteck und einer mit Spekulatiusbrettern sowie die Stände der Korbflechterin, der Steinhexe und der Seilerei, an denen Kinder selbst produktiv werden können. Mit dabei ist auch wieder der Gaukler Bagatelli, der sich über den gesamten Markt bewegen wird.
Für Kinder gibt es an beiden Tagen wieder das Ponyreiten auf dem Friedrich-Ebert-Platz und auch die Kutsche fährt mit Start an der Schlanken Mathilde wieder durch Hörde. Nachdem Martin Pense, der den Erntemarkt von Seiten der Evangelischen Gemeinde organisiert, im vergangenen Jahr eine E-Mail erhalten hatte, die ihm vorwarf, „Dass die Tiere nicht richtig behandelt werden“, wie er sich erinnert, ging er in die Recherche. Dabei kam er zu dem Ergebnis, „dass das alles rechtens ist und tiergemäß“. Die entsprechende Überwachung übernimmt das Veterinäramt.
Lutherkirche: Das leibliche Wohl
Sich um das Tierwohl zu bemühen ist nur eine Aufgabe des Hörder Pfarrers und seiner Gemeinde. So ist geblieben, was schon immer da war, denn der große Hörder Erntemarkt hatte sich dereinst aus dem Erntedankmarkt rund um die Lutherkirche entwickelt. Dort sollen laut Pense auch in diesem Jahr „Fressalien und andere Leckereien“ zu haben sein, wie Waffeln, Currywurst-Pommes und Kürbissuppe sowie Speisen vom Steffenhof und den traditionellen Zwiebelkuchen mit Federweißer des SGV Hörde. Da alles, was es hier zu kaufen gibt, ehrenamtlich zur Verfügung gestellt wird, können Hungrige hier noch etwas Gutes tun. Alle Einnahmen nämlich kommen der Hörder Senior:innenarbeit zugute.
Das Programm im Einzelnen: Samstag, 5. Oktober, 11 – 21 Uhr
11 – 17 Uhr Sarg bemalen im Kindertrauerzentrum MÖWE, Hörder Rathausstraße 12
11 – 18 Uhr Verkauf an den Buden und Ständen an der Lutherkirche
13 – 16 Uhr Ponyreiten, Friedrich-Ebert-Platz
16 Uhr Kunstversteigerung zugunsten des MÖWE Kindertrauerzentrums, Mittelalterbühne auf dem Friedrich-Ebert-Platz
21 Uhr Feuershow, Friedrich-Ebert-Platz
Das Programm im Einzelnen: Sonntag, 6. Oktober, 11 – 19 Uhr
11 Uhr Open-Air-Familiengottesdienst mit der „Hörder Puppenkiste“, vor der Lutherkirche
12 – 18 Uhr Verkauf an den Buden und Ständen an der Lutherkirche
13 – 16 Uhr Ponyreiten, Friedrich-Ebert-Platz
13 – 18 Uhr Verkaufsoffener Sonntag in der Hörder Innenstadt
15 Uhr Verlesung der Hörder Stadtrechte mit Konrad und Elisabeth in Gewandung, Schlanke Mathilde