Was empfiehlt ein Wanderprofi Hombrucher Wanderliebhabenden? Wie wäre es, einmal auf den Spuren DER historischen Hombrucher Persönlichkeit, dem „Vater des Ruhrgebiets“ Friedrich Harkort zu wandeln?
„Wandern auf dem Ardeykamm zum Haus Schede (Wohnsitz der Familie Harkort)“ ist der Tipp des Vorsitzenden des Sauerländischen Gebirgsvereins Dortmund-Ardey Wolf-Dieter Sonnenburg.
Vielleicht lässt diese Tour sich am besten in der Harkortstraße beginnen. Das Harkort-Denkmal auf Höhe der Evangelischen Kirche zeigt den innovativen Unternehmer und Sozialpolitiker aus dem 19. Jahrhundert als durchsetzungsfähigen Mann, nach dem wohl nicht zu Unrecht auch der Harkortturm in Wetter benannt ist. Dieser liegt in etwa 12 Fahrradkilometern Entfernung zum Denkmal und ist über Großholthausen, Schnee und Herdecke-Westende erreichbar. Alternativ lässt sich ungefähr eine halbe Autostunde einplanen.
Auf dem Harkortberg, zwischen Sportplatz und Kletterwald, befindet sich ein Parkplatz, an den sich unmittelbar das Gelände um den Harkortturm anschließt. Im Jahr 1884 erbaut erinnert er an den vier Jahre zuvor in Hombruch gestorbenen Harkort. Über 130 Stufen ist die Aussichtsplattform erreichbar, von der aus sich eine weite Aussicht „in’s Ruhrtal auf den Harkortsee“ bietet, wie Sonnenburg schreibt. Derzeit ist der Turm leider geschlossen, aber auch von seinem Fuß aus können die Wandernden ihren Blick weit über den See schweifen lassen.
Wer sich anschließend südlich hält und erst dem Sunderweg, dann der Straße Am Waldrand in westlicher Richtung folgt, gelangt bald auf den Wanderweg A1, dessen Beschilderung die Wandernden nach einer Weile über einen kleinen Bachlauf im Wald führt. Von hier aus führt der mit einem X markierte Weg schon bald zu einer Allee, durch die der Blick auf mehr als zweieinhalb Jahrhunderte harkortscher Geschichte fällt: Das Herrenhaus von Gut Schede. Mitte des 18. Jahrhunderts zog hier die Familie Harkort ein.
Als Friedrich Harkort im Jahr 1880 im Alter von 87 Jahren in Hombruch starb, wurde er wenige Hundert Meter südwestlich des Gutes neben seiner Ehefrau Auguste Harkort, geborene Mohl, in der Erbbegräbnisstätte Harkort bestattet. Er hatte Auguste um 45 Jahre überlebt und fand nun inmitten des privaten Rotbuchenwaldes seine letzte Ruhe.
Wer auf den Spuren Harkorts wandeln möchte, kann dies auf „Weglängen je nach Kombination 10 km mehr oder weniger“ tun, wie Sonnenburg schreibt. Da sich der Weg jedoch auch allzu gut für einen Spaziergang mit den Kindern eignet – leben doch auf Gut Schede viele Kühe und Ponys und versprechen Hüpfer über kleine Hindernisse wie beispielsweise einen kleinen Bach doch immer wieder Abenteuer –, ist es hilfreich, dass sich die Länge des Weges sehr flexibel gestalten lässt. Der direkte Weg vom Harkortturm, über Gut Schede bis zu Harkorts Grab beträgt etwa drei Kilometer.