Auf der Seite liegend und mit Blick gen Mekka werden muslimische Verstorbene traditionell bestattet. Enstprechend ausgerichtet ist der neue Tisch zur Positionierung des Sarges während der Abschiedszeremonie, der sich seit Dezember auf dem Hauptfriedhof befindet.
Religiöse Waschung von Frühjahr bis Herbst
Über 80 muslimische Bestattungen haben im vergangenen Jahr auf dem Friedhof stattgefunden, etwas mehr als die durchschnittlichen 70. Doch während christlichen Zeremonien nichts im Wege steht, fehlte den Angehörigen derer, die auf dem muslimischen Grabfeld bestattet werden, bislang die Infrastruktur, um die Rituale ihrem Glauben entsprechend durchzuführen.
Aus diesem Grund taten sich die städtischen Friedhöfe und die muslimischen Gemeinden zusammen, um einen passenden Ort zu schaffen. Zusätzlich zu dem eine Tonne schweren Tisch und dessen Überdachung findet sich nun ein Waschplatz in unmittelbarer Nähe des muslimischen Grabfeldes, um den Betenden zu ermöglichen, die traditionellen Waschungen von Füßen und Händen unter fließendem Wasser durchzuführen.
Das wird jedoch ausschließlich von Frühjahr bis Herbst möglich sein, da das fließende Wasser auf dem gesamten Friedhof in den Wintermonaten abgeschaltet wird, um eine Zerstörung der Leitungen durch Frost zu vermeiden. Das gilt auch für die neu verlegte Wasserleitung zum Waschplatz. Entsprechend ist eine Eröffnungszeremonie für die neuen Einrichtungen rund um Ostern geplant.
Dann sollen auch die momentan stattfindenden Wegesanierungen abgeschlossen sein, die einen Posten der Gesamtkosten von knapp 93.000 Euro darstellen. Ebenfalls in dieser Summe enthalten ist die Betonpflasterung auf der ehemaligen ungenutzten Rasenfläche, die als Grundfläche für Tisch und Überdachung dient, und deren Natursteineinfassung.
Weitere Planungen
Im Anschluss an die Eröffnung will der Ausbildungsbetrieb der Friedhöfe außerdem die Überdachung begrünen. Hinzukommen soll eine Tafel mit religiösem Text in arabischer Sprache sowie einem deutschsprachigen Informationstext.