In Deutschland gibt es 17 Millionen Privat- und Kleingärten mit einer Gesamtfläche von 930.000 Hektar. Das entspricht 2,6 Prozent der Gesamtfläche unseres Landes. Eine Million Kleingärten, die in Vereinen organisiert sind, nehmen eine Fläche von 40.000 Hektar ein. Es wäre ein großer Gewinn für die Artenvielfalt, wenn diese gesamte Gartenfläche giftfrei und naturnah bewirtschaftet würde, so dass neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger entstehen können. Durch die flächendeckende Verteilung der Kleingärten könnte ein wertvoller Biotopverbund entstehen, der die Ausbreitung von seltenen Arten begünstigt. Natürlich nur, wenn sie naturnah gestaltet und nicht mit Schotter versiegelt sind. In Dortmund ist das in Neubaugebieten ohnehin verboten.
Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) möchte einen großen, vernetzten bundesweiten Naturpark aus Hobbygärten schaffen, damit sich Insekten und andere Tiere und Pflanzen wieder wohlfühlen und ausbreiten. Interessierte können Ihren Garten digital in die Karte des BUND eintragen: https://www.bund.net/umweltgifte/pestizide/insektenfreundlicher-garten/#c20955
Zur Förderung von Insekten und Vögeln sollte bei der Auswahl der Sträucher und Stauden darauf geachtet werden, dass die Blüten offen und nicht gefüllt sind, sodass die Insekten dort Pollen und Nahrung finden. Vorrangig sollten heimische Sorten verwendet werden, weil sich hieran besonders viele Tierarten tummeln. Wichtig ist auch, dass nicht nur die Fluginsekten Nahrung finden, sondern auch ihre Larven. Und das möglichst vom Frühjahr bis in den Herbst. Für Vögel sind beerentragende Sträucher empfehlenswert.
Der BUND hat eine Liste heimischer Wildpflanzen zusammengestellt, die auch im Garten verwendet werden können. Weitere Informationen mit Broschüren und Bezugsquellen von Pflanzen stellt der BUND Dortmund auf seiner Homepage http://www.bund-dortmund.de bereit.
Abschließend weist der BUND auf die Volksinitiative Artenvielfalt NRW hin, die noch bis Anfang Juni 2021 läuft. Die gesetzliche Hürde von 66.000 Unterschriften ist mittlerweile erreicht. Informationen unter: http://www.artenvielfalt-nrw.de