In einer Pressemitteilung nimmt das BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kreisverband Dortmund, Stellung zu dem Großeinsatz der Polizei an der Reinoldikirche am 03.04.2024, bei dem ein 52-jähriger wohnungsloser Mann durch einen Polizei-Schuss getötet wurde.
„Wir sind erschüttert, dass es in Dortmund erneut zu einem Polizeieinsatz mit tödlichem Ausgang gekommen ist. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freund*innen des Opfers“, erklärt Hannah Rosenbaum, Sprecherin der GRÜNEN Dortmund. „Die lückenlose Aufklärung des Polizeieinsatzablaufs ist nun entscheidend, da es erneut in Dortmund zum Tode eines Menschen in einer psychischen Notsituation gekommen ist. Hier muss bei Einsätzen der Polizei Deeskalation statt schneller Eingriffe im Fokus stehen, wenn keine unmittelbare Gefährdung Dritter vorliegt. Auch sollte für die Zukunft geprüft werden ob in solchen Situationen ein hinzuziehen von Expert*innen des sozialpsychiatrischen Dienstes oder auch von speziell ausgebildeten Not- und Rettungspersonal möglich ist.”
„Der Tod des wohnungslosen Mannes zeigt auf grausame Weise, dass wir besser werden müssen im Umgang mit von Diskriminierung betroffenen Menschen. Besonders aber auf psychische Ausnahmesituationen muss viel breiter und strategischer reagiert werden.“ fordert Katrin Lögering, Sprecherin der Ratsfraktion der GRÜNEN Dortmund. „Der Einsatz von Gewalt muss verhältnismäßig sein und Strategien in Polizeieinsätzen sollten immer auf Deeskalation setzen. Schusswaffengebrauch darf nur in absoluten Ausnahmesituationen das letzte Mittel sein. Auch wenn hier bereits in der Ausbildung der Polizist*innen reagiert wurde, brauchen wir deutlich mehr Sensibilisierung, um weitere tödliche Einsätze zu vermeiden.“
In der Pressemitteilung wird darauf hingewiesen, dass aktuell der Polizeieinsatz im Rahmen des Todes von Mouhamed Dramé am Landgericht verhandelt wird. Auch hier sei die Polizei zu einer psychischen Ausnahmesituation hinzugekommen.
„Der Verlauf des Einsatzes ist nach aktuellem Stand der Ermittlungen sehr tragisch. Der Taser, welcher auch in diesem Fall wieder eingesetzt wurde, scheint nicht das Wunder-Einsatzmittel zu sein, als welches er immer dargestellt wird. Mit der Verharmlosung des Tasers muss endlich Schluss sein! Da Taser nur aus kurzer Distanz und eigentlich auch nur bei statischen Situationen eingesetzt werden können, besteht das Risiko einer Eskalation.” erklärt Hannah Rosenbaum weiter und Katrin Lögering ergänzt: „Wir bleiben bei unserer Position und fordern einen sofortigen Einsatzstopp des Tasers in Dortmund und ganz NRW!“.