Die erste Titelentscheidung der Saison ist schon gelaufen. Und auch wenn Ballstafetten oder präzise Diagonalpässe hier eher die Ausnahme waren: An Ehrgeiz mangelte es erwartungsgemäß nicht. Und so reisten die Teams teilweise quer durch die Republik an, um bei der 29. Südtribünenmeisterschaft des BVB-Fanprojekts am 10. Juli mit von der Partie zu sein.
Wie alles andere hatte der Cup der schwarzgelben Fanclubs zwei Jahre lang pausieren müssen, und ins immer noch Umbau-gesperrte Stadion Rote Erde gab es auch zum Neustart keine Rückkehr. Stattdessen trafen nun auf der Sportanlage im Hoeschpark Rising Sunz, die Tremonia Bullfrogs, „Die Abhängigen“ und 28 weitere Teams aufeinander. Im Vergleich zu früheren Jahren hatten sich die Organisatoren für ein reduziertes Teilnehmerfeld entschieden, denn eine Rückreise nach Bremen oder Baden-Württemberg um 22 Uhr sollte niemandem mehr zugemutet werden.
Ab 11 Uhr ging es auf drei Kleinfeldern parallel rund: Mit Haken und Ösen, vollem Einsatz, aber selbstverständlich auch dem einen oder anderen Boxenstopp zwischen den Partien an Grill- und Bierstand. Dort ließ sich mit BVB-Legende Siggi Held in den Nachmittagsstunden sogar hoher Besuch sehen – gerüchteweise, nachdem auch er erst kurz zuvor extra für die Südtribünenmeisterschaft nach Dortmund zurückgereist war.
Nur ein heimisches Team schaffte es letztlich unter die letzten Vier, das allerdings durfte dann um kurz vor 18 Uhr tatsächlich den Siegerpokal nach oben recken: Mit 2:1 bezwangen die „Abhängigen“ aus Dortmund und Herdecke im Finale die „BVB Supporters Südwest“ aus Heidelberg und Umgebung, und wiederholten so ihren Coup von 2018. Nicht, dass es – bei allem sportlichen Ehrgeiz – allzu sehr aufs Ergebnis angekommen wäre. Stattdessen ist diese Meisterschaft viel eher immer wieder eine Art zwischenzeitliches Familientreffen, bevor da Wohnzimmer auf der „Süd“ wieder aufgeschlossen wird. Und für „Abhängige“ sind mehrere Wochen ganz ohne Schwarz und Gelb nun einmal keine erstrebenswerte Alternative.