Evelyn Bracklow, Linn Schiffmann und Mervan Ürkmez können ihren KUNST.TRANSFER starten: Die Dortmunder Künstler*innen wurden von der Jury des 2022 gestarteten internationalen Förderprogramms ausgewählt. Sie haben nun die Chance, im Jahr 2023 ein Kunstprojekt gemeinsam mit Kunstschaffenden in den Dortmunder Partnerstädten zu realisieren.
Die Dortmunder Künstlerin Evelyn Bracklow bekam eine Zusage für ihr Projekt „Aufmerksamkeitsverschiebung“, für das sie mit einem Kollegen aus der Partnerstadt Leeds (GB) kooperieren will. „Mit ihren nur wenige Millimeter großen gemalten Ameisen provoziert Evelyn Bracklow ,Aufmerksamkeitsverschiebungen‘. Gemeinsam mit dem Fotografen Sebastian Smith aus Leeds lotet sie kollektive und individuelle Handlungen über Stadt- und Landesgrenzen hinweg aus“, so die Jury. „Die Ameise wird so zum globalen Sinnbild dynamischer Bewegungen und leiser Spuren auf unterschiedlichen Untergründen und in diversen Kontexten.“
Das Projekt von Linn Schiffmann, bildende* Künstler*in und Autor*in, trägt den Titel „Poetry meets Portraits #tofacetransvoice“. Kooperationspartner ist der Autor Dalton Harrison aus dem britischen Leeds. Mit Malerei und Dichtung suchen die beiden nach Möglichkeiten, der emotionale Belastung, der Transmenschen permanent ausgesetzt sind, Sichtbarkeit zu verschaffen. „Wir freuen uns auf den Dialog, der zwischen den beiden spannenden Künstler*innen durch ihre unterschiedlichen Kunstformen entstehen wird“, so die Jury.
Der Schauspieler Mervan Ürkmez möchte für sein Projekt „Silk_letters”, in die chinesische Partnerstadt Xi’An. Sein Vorhaben bewegt sich an der Schnittstelle von Bildender und Darstellender Kunst: Ürkmez plant, gemeinsam mit der Künstlerin Xiau Lu eine digitale Brieffreundschaft von Dortmund nach Xi’an zu spannen und die „Neue Seidenstraße“ um einen persönlichen Austausch zu ergänzen. Die digitalen Briefe werden in einer zweiten Phase in eine performative Ausstellung übertragen, wenn die Künstler*innen sich zum ersten Mal live in der Dahua Cotton Mill in Xi’An treffen. „Die poetische Auseinandersetzungen mit der Frage, wie Verbundenheit über räumliche, kulturelle und politische Distanz hinweg, entstehen kann, hat überzeugt“, so die Jury.
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