Öffnungszeiten, Hilfsangebote, Kontakte, Wetter: Für wohnungslose Menschen ist das Internet in besonderem Maße ein wichtiges Tor zu einer Welt, die ihnen häufig nicht so offensteht, wie Menschen mit gesichertem Einkommen und Wohnung. Mit einem neuen Angebot unterstützt die Diakonie Dortmund deshalb Wohnungslose, um ihre Lebenssituation mithilfe von Smartphones & Co. zu verbessern.
Schließlich haben Menschen, die in Dortmund ohne eigene Unterkunft leben, ihr Hab und Gutin der Regel stets bei sich. Nicht selten gehen dabei Papiere verloren, werden nass oder werden gestohlen. Dabei müssen sich wohnungslose Menschen regelmäßig ausweisen, besitzen eine Krankenkassenkarte – das ist zumindest ein Ziel der Wohnungslosenhilfe der Diakonie – oder benötigen weitere wichtige Dokumente, um Hilfen und Unterstützung, etwa von Behörden, dem Sozialamt oder dem Jobcenter zu erhalten. Mit dem Verlust der Dokumente geht nicht selten der Zugang zu Unterstützungsleistungen, zu grundlegenden Rechten und gesellschaftlicher Teilhabe verloren.
Deswegen digitalisiert die Diakonie Dortmund seit kurzem die Dokumente der Klienten der Wohnungslosenhilfe und lädt die Daten auf die Telefone der Besitzer. Viele Wohnungslose besitzen ein Smartphone, schon seit geraumer Zeit verteilt die Diakonie gebrauchte oder neue Prepaid-Geräte, meistens durch Spenden ermöglicht. „Dies ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um in Kontakt zu bleiben. Eine Wiederbeschaffung wichtiger Dokumente ist häufig mit Aufwand und Kosten verbunden, was eine große Hürde für Wohnungslose darstellt“, erklärt Thomas Bohne, Leiter der ambulanten Wohnungslosenhilfe der Diakonie. Diese hat allein im Jahr 2020 rund 1800 Euro für Passbilder ihrer Klienten ausgegeben.
Mit der App Nextcloud, einer Plattform zum sicheren Speichern von persönlichen Daten, bietet die Diakonie in Dortmund nun die Möglichkeit, persönliche Dokumente und Ausweise zu digitalisieren, so dass sie stets verfügbar bleiben, auch, wenn das Originaldokument auf Papier abhandenkommt. Ein Antrag beim Dortmunder Spendenparlament „Spendobel“ aus 2020 lieferte letztlich die Startfinanzierung für das Projekt, mit der u. a. gut 70 einfache Smartphones angeschafft werden konnten.
Um möglichst vielen Menschen auf diesem Wege zu helfen, ist die Diakonie auf Spenden angewiesen. Neben der finanziellen Unterstützung, freuen sich die Klienten der Wohnungslosenhilfe auch über gebrauchte, funktionierende Smartphones, Ladekabel, Powerbanks und Zubehör. Abgegeben werden können diese an der Zentralen Beratungsstelle für wohnungslose Menschen der Diakonie, Rolandstraße 10, 44145 Dortmund, Tel. 0231 84 94 109.