Die Stadt Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania wird häufig als Musterbeispiel eines gelungenen Strukturwandels erwähnt. Die Folgen des Rückbaus, insbesondere der Kohle- und Stahlindustrie, ähnelten sich sehr mit den Herausforderungen, denen sich Dortmund ebenfalls stellen musste. Aus diesem Grunde wurde man Anfang der 2000er aufeinander aufmerksam, so dass ein wirtschafts- und forschungsorienterter Austausch vereinbart wurde. Beide Städte haben sich zu modernen und international anerkannten Wirtschafts-, Wissenschafts- und Innovationsstandorten entwickelt. Mit der (Freitag 9.9.) Unterzeichnung einer Innovations- und Klimapartnerschaft soll dieser Weg weiter gegangen werden.
Besuch aus Dortmund im Jahr 2018 beflügelt die Beziehungen
Nach dem Besuch einer Dortmunder Delegation, bestehend aus Vertreter*innen der Politik, Verwaltung und Wissenschaft, im April 2018 in Pittsburgh wurde das gegenseitige Interesse weiter verstärkt. Zahlreiche Austausche zu verschiedenen Themen wurden insLeben gerufen und bis heute durchgeführt.
Pittsburgh und Dortmund sind gleichermaßen überzeugt, dass Städte eine wichtige Rolle bei der Erreichung der 17 SDGs spielen und Städte grundsätzlich stärker auf nationaler und internationaler Ebene eingebunden werden sollten. Aus diesem Grund verfassten Oberbürgermeister Thomas Westphal und der mittlerweile ehemalige Bürgermeister aus Pittsburgh, Bill Peduto, einen Beitrag, um auf die Stärke von Städten und die Notwendigkeit von gelebter Städte-Diplomatie hinzuweisen.
Die letzten Austausche fanden allesamt vor dem Hintergrund der Einhaltung der Pariser Klimaziele statt: so förderte bspw. die EU-Kommission im Rahmen des Programms International Urban and Regional Cooperation gegenseitige Besuche, um sich vor Ort über die jeweiligen Strategien und konkreten Handlungen zu Klimatechnologien wie die kommunale Anwendung von Wasserstoff, aber auch zu klimafreundlicher Ernährung in den Städten zu informieren und die Netzwerke kennenzulernen. Auch zu anderen zukunftsträchtigen Themen – wie beispielsweise die Planung von emissionsfreien Innenstädten, Mobilität und Digitalisierung – waren Bestandteile vieler Begegnungen, auch unter der Einbindung der Wissenschaft und Forschung, der Wirtschaft und zivilen Einrichtungen.
Städte-Diplomatie wichtiger Impulsgeber
Aus diesem Grunde haben Oberbürgermeister Thomas Westphal und sein Amtskollege aus Pittsburgh, Bürgermeister Edward Gainey, am Freitag, 9. September 2022, eine Innovations- und Klimapartnerschaft unterzeichnet. Darin verständigt man sich, die guten Kooperationen fortzuführen und sogar noch auszubauen. „Viele kommunale Themen bieten sich dafür an, über den Tellerrand hinauszuschauen und Lösungsansätze von anderen Städten zu übernehmen oder gemeinsam zu erarbeiten. Die Vernetzung der Städte weltweit ist dabei ganz im Sinne der Urban Diplomacy ein notwendiger Weg, um sich als Kommune stetig zu verbessern, aber auch um Impulsgeber für andere Regionen sein zu können“, so OB Westphal.
„Ich freue mich, dass die Stadt Pittsburgh heute ein Memorandum of Understanding (MOU) mit der Stadt Dortmund unterzeichnet hat“, sagte Bürgermeister Ed Gainey. „Diese Vereinbarung stärkt unsere beiden Städte und wird dazu beitragen, unseren Austausch und unsere Zusammenarbeit von Stadt zu Stadt zu lenken. Im April und Mai 2022 waren unsere Städte Gastgeber von Austauschprogrammen – dank eines Zuschusses aus dem International Urban Regional Cooperation-Programm der Europäischen Union –, die diese formelle Verpflichtung zu einer fortgesetzten Partnerschaft inspirierten. Gemeinsam werden wir die Zusammenarbeit in den Bereichen Klimatechnologien, Wirtschaft und einen gerechten Übergang für unsere postindustriellen Städte fortsetzen, um sicherzustellen, dass alle unsere Einwohner Chancen haben, sich zu entwickeln. Danke Oberbürgermeister Westphal, die Stadt Pittsburgh freut sich auf unsere Partnerschaft mit der Stadt Dortmund.“
Im Fokus stehen bei der weiteren Zusammenarbeit der Austausch zu Klimatechnologien und Wirtschaftsthemen, Zusammenarbeit von Fachhochschule/ Universitäten und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen und die Förderung und Vernetzung von innovativen Start-ups. Grundsätzlich sollen möglichst viele Verwaltungsbereiche in die Kooperation eingebunden werden.