Pünktlich zur UEFA EURO 2024 hat die Deutsche Bahn den modernisierten Dortmunder Hauptbahnhof feierlich eröffnet. Diese umfassende Renovierung, einschließlich des barrierefreien Ausbaus, war neben dem Duisburger Hauptbahnhof eines der wichtigsten Bahnhofsprojekte in Nordrhein-Westfalen (NRW). Wenige Tage bevor die Stadt Fans und Gäste aus ganz Europa empfängt, haben u. a. Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG, Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, und Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, den rundum erneuerten Hauptbahnhof heute feierlich eröffnet.
Mammutprojekt erfolgreich abgeschlossen
Die Modernisierung des Hauptbahnhofs war ein riesiges Projekt: Bei laufendem Betrieb hat die Deutsche Bahn den viertgrößten Bahnhof Nordrhein-Westfalens komplett umgebaut. Insgesamt haben die DB, der Bund und das Land NRW über 210 Millionen Euro in die Modernisierung investiert. Acht Bahnsteige wurden vollständig erneuert.
„Wir machen die Bahn besser“, sagte Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO. „Allein in diesem Jahr investieren wir 2,1 Milliarden Euro, um die Überalterung der Eisenbahninfrastruktur in NRW zu stoppen. Davon profitieren auch 165 Stationen. Dass wir damit genau auf dem richtigen Weg sind und im Sinne unserer Konzernstrategie ‚Starke Schiene‘ unterwegs sind, sehen wir eindrucksvoll hier in Dortmund: Der Hauptbahnhof zählt ab sofort zu einem der modernsten in der Region.“
Bahnhöfe als soziale Treffpunkte
Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, betonte: „Bahnhöfe sind nicht nur wichtige Verkehrsknoten, sondern gleichzeitig zentrale soziale Treffpunkte und Visitenkarten einer Stadt. Auch darum investiert der Bund massiv in attraktive und barrierefreie Bahnhöfe. Hier in Dortmund allein über 120 Millionen Euro. So wollen wir noch mehr Menschen vom Bahnfahren überzeugen.“
Verbesserungen für Reisende
Reisende profitieren im Hauptbahnhof Dortmund von einer Vielzahl neuer Sitzgelegenheiten. An über 150 neuen Monitoren können sie sich über an- und abfahrende Züge informieren. Dank sieben neuer Aufzüge kommen Reisende nun auch barrierefrei auf die Bahnsteige. Die Personenunterführung ist rund vier Meter breiter als zuvor. Eine moderne Wandverkleidung und mehr Licht sorgen für eine bessere Optik und ein verbessertes Sicherheitsempfinden bei Reisenden und Gästen. Damit erleben Fahrgäste und Fans aus ganz Europa pünktlich zur UEFA EURO 2024 einen einladenden, modernen und stufenfreien Dortmunder Hauptbahnhof.
Nach dem Finale der Europameisterschaft finden noch letzte Arbeiten am vergleichsweise wenig genutzten Bahnsteig 1 statt. Diese Arbeiten sollen im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein.
Symbol für gemeinsame Anstrengungen
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, erklärte: „Die Modernisierung des Dortmunder Hauptbahnhofs ist für mich ein Symbol dafür, was wir gemeinsam mit Kraft und Ausdauer aller Beteiligten für den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen erreichen können. Daher freue ich mich besonders, dass die Station noch vor der EM 2024 modernisiert wurde, um insbesondere unseren Gästen eine moderne und barrierefreie Reise zu ermöglichen.“
Fortschritte bei der Barrierefreiheit
Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR, fügte hinzu: „Die Barrierefreiheit an den Bahnhöfen und Haltestellen im VRR-Raum entwickelt sich dank der Förderung in den letzten Jahren positiv. Laut VRR-Stationsbericht sind 65 Prozent aller Bahnhöfe und Stationen 2023 barrierefrei, beispielsweise durch Aufzüge, Rampen und eine ausreichende Bahnsteighöhe, damit Fahrgäste niveaugleich in die Züge gelangen können. Für uns ist dieser positive Trend zwar erfreulich, aber im Umkehrschluss zeigt dies, dass bei 35 Prozent der Stationen weiterhin ein erhöhter Handlungsbedarf besteht und auch die Infrastrukturunternehmen die Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität weiter im Blick behalten müssen.“
Einladender erster Eindruck für Gäste
Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, sagte: „Unser Hauptbahnhof in Dortmund zählt zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten in Nordrhein-Westfalen. Wir freuen uns über die Modernisierung des Hauptbahnhofs. Dadurch erhalten die Besucher gerade jetzt zur Europameisterschaft, aber auch weit darüber hinaus, einen positiven ersten Eindruck unserer Stadt. Als Stadt haben wir das Projekt mit eigenen Maßnahmen flankiert: Wir sind sehr weit fortgeschritten bei der Erweiterung unserer Stadtbahnstation, perspektivisch möchten wir das Umfeld um den Nordausgang des Bahnhofs komplett neu gestalten. Und erst in der vergangenen Woche haben wir ein riesiges Wandbild eingeweiht, das sich über die gesamte Nordansicht erstreckt.“
Dortmunds Bahnhof für die EURO 2024
Der Dortmunder Hauptbahnhof ist einer der wichtigsten Stationen in ganz NRW. Täglich halten hier rund 600 Züge des Nah- und Fernverkehrs. Rund 80.000 Reisende sowie weitere zehntausende Besucher strömen täglich in den Bahnhof. Dortmund ist eine der Fußball-Hauptstädte Deutschlands und der Hauptbahnhof seit vielen Jahrzehnten das Einfallstor für Fans und Gäste aus ganz Europa. Sechs Spiele finden während der UEFA EURO 2024 in Dortmund statt.
Zur Europameisterschaft erwartete die DB als Nationale Partnerin allein in den Austragungsorten zehn Millionen Gäste in den Fanzonen. Zusätzlich fuhren 14 EM-Sonderzüge während des europäischen Fußball-Turniers. Jeden Tag brachte die DB für das europäische Fußballfest in Deutschland rund 10.000 zusätzliche Sitzplätze auf die Schiene.
DB InfraGO stoppt Überalterung der Eisenbahninfrastruktur
Neben der Fertigstellung des Hauptbahnhofes Dortmund brachte die gemeinwohlorientierte DB InfraGO AG 2024 ein umfassendes Infrastrukturprogramm in Nordrhein-Westfalen auf den Weg. Zum ersten Mal seit vielen Jahren gelang es 2024, die Überalterung der Eisenbahninfrastruktur zu stoppen. Dabei standen das Bestandsnetz und die Bahnhöfe im Fokus: 220 Kilometer Gleise, 330 Weichen, 29 Brücken und 165 Bahnhöfe wurden erweitert, modernisiert und erneuert. Auch das Team im Bereich Instandhaltung und Ausbau wuchs weiter: Für ein leistungsfähiges Schienennetz stellte die DB in NRW in diesem Jahr 800 neue Mitarbeitende ein. Mit diesem Programm im Rahmen der Konzernstrategie „Starke Schiene“ wurde die vorhandene Infrastruktur leistungsfähiger und robuster und mehr Kapazität im Schienennetz geschaffen.