Kleine Quizfrage für Dortmund-Kenner: Was unterscheidet die Stadtbahn-Haltestelle Stadtgarten von allen anderen unterirdischen DSW21-Bahnhöfen? Genau: Kein anderer Haltepunkt verfügt über nur einen Aus- bzw. Zugang. Sowohl aus diesem Grunde als auch wegen des hohen täglichen Fahrgastaufkommens und der Mehrgeschossigkeit der Anlage entschieden sich die kommunalen Stadtwerke daher, genau hier ein modernes Brandschutzkonzept in die Tat umzusetzen.
Im Fokus der gemeinsam mit Dortmunder Feuerwehr und der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) erarbeiteten Pläne steht dabei der Aspekt der „Selbstrettung“. Heißt: Personen sollen bzw. müssen die Haltestelle im Brandfall selbstständig verlassen können, ohne dass Rauch ihnen den Weg abschneidet. Um dies zu gewährleisten, sind – wie DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes im Rahmen eines Pressetermins erläuterte – insbesondere drei Maßnahmen geplant. Am augenfälligsten dürften die geplanten gläsernen Trennwände sein, welche die Bahnsteigbereiche in der Zukunft von den Treppen und Rolltreppen trennen sollen. Diese Glaswände besitzen große Durchgangstüren, die im Normalbetrieb alle geöffnet sind und sich nur im Notfall schließen. Selbst dann allerdings können sie mühelos von Hand geöffnet werden – Ziel ist es vielmehr, die Wege nach draußen möglichst lange möglichst rauchfrei zu halten. Außerhalb des Bahnsteigbereiches wiederum gibt es, wie Ralf Habbes erläutert, im Haltestellenbereich im Grunde keine brennbaren Elemente.
Zweite Maßnahme ist die Anbringung zusätzlicher gläserner Rauchschürzen im Treppen- und Rolltreppenbereich. Diese sind aus naheliegendem Grunde an den Decken installiert und haben daher nach Fertigstellung keinerlei Auswirkung auf den Tagesbetrieb. Drittens wird an den Bahnsteigen zusätzlicher Raum geschaffen, in welchem sich der Rauch im Notfall stauen und sammeln könnte. Erreicht wird das durch das Ersetzen der aktuellen Zwischendecken mittels einer Art durchlässigen Drahtgitters: Auf diese Weise gewinnt man in der Höhe jeweils rund anderthalb Meter hinzu. Erste vorbereitende Arbeiten haben bereits begonnen, Anfang November soll dann der eigentliche Umbau starten. Der werde zwar, fasst Ralf Habbes zusammen, gewisse Beeinträchtigungen für die Fahrgäste nach sich ziehen, der eigentliche Bahnverkehr aber laufe ohne Einschränkungen weiter. Auch Rolltreppen und Fahrstühle blieben während der kompletten Maßnahme unverändert nutzbar.
Als Modernisierungskosten hat die DSW21 etwa 1,6 Mio. Euro veranschlagt. Damit allerdings bringe man, unterstreicht der Betriebsleiter, die Anlage dann auch „auf den neuesten normativen Stand“ und erfülle Standards, „die gesetzlich aktuell nicht erforderlich sind.“ Auf eine Fertigstellung hofft man für das dritte Quartal 2025, in der Folge wird der Brandschutz auch in weiteren Stadtbahn-Haltestellen verbessert werden – nirgendwo jedoch so umfassend wie am Knotenpunkt unter dem Stadtgarten.