“Hier wurde gearbeitet. Hier wurde malocht”, sagt Heike Junk von der Stadterneuerung und schaut auf die neue Hafenpromenade an der Speicherstraße. Um an das historische Geschehen vor Ort zu erinnern, hat das Restaurationsatelier “Die Schmiede” hier nun einen Vollportaldrehkran aus dem Jahr 1908 wiedererrichtet. Seit Mai 2023 war er aufgearbeitet worden, um die Statik wieder sicherzustellen und den Kran auch optisch herzurichten.
Damit ist der letzte Schritt hin zum Erholungsort Speicherstraße getan. Lediglich “einige Bestandsgebäude, die in den nächsten Jahren nach und nach noch angepackt werden”, müssen nun noch baulich in den Fokus genommen werden, um das Bild zu vervollständigen. Und es ist vor allem das historische Bild, um das es hier geht und das laut Sebastian Kröger als amtierendem Leiter des Amtes für Stadterneuerung “das Alte mit dem Neuen ganz wunderbar verbindet”.
“Ladetechnik nachvollziehen”
Was heute vor allem der Erinnerung dient, war bis in die Achtzigerjahre hinein ökonomische Notwendigkeit in Dortmunder Produktionsabläufen. Für die Stahlproduktion benötigte man Erz – und das wollte transportiert werden. Hierfür bewegte sich der Kran über Kranbahnschienen und konnte das Material so an die richtige Stelle bringen. Mit der Wiederaufstellung des denkmalgeschützten Krans “kann man hier heute genau diese Ladetechnik auch noch nachvollziehen”, so Heike Junk.
Die Restaurierung
Für die Restaurierung zeichnet Jan Deichsel von “Die Schmiede” als Projektleiter verantwortlich, der im Rahmen der Arbeiten besonderen Wert auf den möglichst umfassenden Erhalt des Krans legte: “Es widerspricht natürlich der Restaurierungsethik, zu entfernen, was nicht entfernt werden muss.” Entsprechend hat er auch darauf verzichtet, die Kranoberfläche zu sandstrahlen und sich stattdessen für ein “rostverträgliches Beschichtungssystem” entschieden, das es ermöglichte, den angesetzten Rost größtenteils authentisch bestehen zu lassen, ohne einen Zerfall zu riskieren. Darüber hinaus hat “Die Schmiede” die verformten Stützstreben am Maschinenhaus ausgetauscht. Nun “thront” dies wieder auf dem “Königsdorn”, der es mit dem Unterbau des Krans verbindet.