„Professionell heißt für mich: viel Training, individuelles Training, auf Stärken und Schwächen einzugehen und sowohl sich selbst zu verbessern als auch mit der Mannschaft zu wachsen.“ All dies, was Laura van der Laan sich von einem Verein wünscht, findet die Torhüterin nun bei den BVB-Frauen. Als neue Nummer 1 in Schwarzgelb liegt ihr nun ein Profivertrag vor, der ihr erlaubt, sich vollständig auf den Sport zu konzentrieren. Doch damit ist sie bei weitem nicht die Einzige, die in Dortmund ab sofort vom Fußball leben kann. Zusammen mit van der Laan konnte der BVB 15 weitere Spielerinnen für sich gewinnen, die in schwarzgelbem Trikot an einem Strang ziehen wollen, wie Max Amelung als Referent der Mädchen- und Frauenabteilung beim BVB bestätigt: „Natürlich ist das klare Ziel, Meister zu werden und dann die Möglichkeit zu haben, über die Relegation aufzusteigen.“

Zunächst einmal sind in der Regionalliga aber einige Nüsse zu knacken. Hier hebt Amelung einerseits Bielefeld, Gladbach II und Fortuna Köln hervor, die am Ende der Saison 2024/25 hinter Meister Warbeyen die Tabelle anführten. Darüber hinaus bewegen sich die Zweitvertretungen von Essen und Leverkusen in der Regionalliga West und mit ihnen „sehr junge Mannschaften, die top ausgebildet sind“. Insgesamt habe der BVB es in der kommenden Saison mit einer „sehr ausgeglichenen Liga“ zu tun.
Aber es ist zu großen Teilen „die Vision, dass wir nach oben wollen“, die die neuen Spielerinnen bewegt hat, sich dem BVB anzuschließen, wie beispielsweise Jasmin Jabbes betont, die das Team in der kommenden Saison in der Offensive unterstützen wird. Dabei wird sie auch auf ihr ehemaliges Team von der DJK Wacker Mecklenbeck treffen: „Das habe ich auch schon meinen ganzen ehemaligen Mitspielerinnen gesagt, dass ich mich sehr freue, wieder an der Egelshove zu spielen. Es wird ein spannendes Duell.“ So ganz hat die 19-Jährige Münster jedoch noch nicht verlassen, denn nach wie vor studiert sie dort Sport und Biologie im Master. Den Fußball und ihr Studium unter einen Hut zu bringen, bedurfte schon vor dem Wechsel nach Dortmund einiges Koordinationsaufwandes, zumal Jabbes zusätzlich erfolgreich Futsal spielt, wie sie erzählt: „Ich fahre jetzt bald erstmal noch zu den European University Championships nach Zagreb, einem hochklassigen Turnier, wofür wir uns auch letztes Jahr qualifiziert haben.“ Zukünftig aber will sie „Futsal spielen, wenn es passt“, und sich vorrangig auf den Fußball konzentrieren.

Andere sportliche Verpflichtungen als den Fußball hat Jabbes’ neue Teamkollegin Ronja Leubner nicht. Aber auch sie befindet sich im Studium, wenngleich hierfür auch kürzere Fahrtwege anfallen. Sonderpädagogik heißt ihr Fach, das sie an der TU Dortmund studiert – „nebenbei“, schließlich spielte die 20-Jährige zuletzt beim FSV Gütersloh in der zweiten Liga. Mit der dortigen U17 hatte sie von 2019 bis 2021 bereits Bundesligaluft geschnuppert und wechselte daraufhin in die erste Mannschaft. Den Schritt zurück in die Regionalliga geht sie nun mit der klaren Vorstellung, dort nicht lange zu verweilen. „So schnell es geht“, will sie in Schwarzgelb in die erste Liga aufsteigen. Dafür sieht sie in Dortmund gute Chancen, „weil Borussia Dortmund einfach ein großer Verein ist, der eine riesige Perspektive bietet und auch strukturell alle Möglichkeiten bietet, sich auf einem sehr hohen Niveau weiterzuentwickeln“. Vom Mittelfeld aus, das sie zusammen mit Noreen Günnewig, Mia Scholle und Sara Ito verstärken wird, will Leubner „möglichst viel Spielzeit sammeln und dann mit der Mannschaft möglichst schnell aufsteigen“.

Die Bundesliga hatte auch Laura van der Laan vor Augen, als sie von der SG 99 Andernach aus der zweiten Liga nach Dortmund wechselte. Aber auch die Herangehensweise des BVB überzeugte die 27-Jährige: „Das Ganze wird hier sehr professionell angegangen. Professionelle Bedingungen, cooles Team, coole Mannschaft, da habe ich gedacht: Da bin ich dabei.“ Gerade als Torhüterin legt sie besonderen Wert auf ein auf sie zugeschnittenes Training: „Wir haben bisher in jedem Training einen Teil als Torwarttraining, in dem wir individuell spezifische Bereiche angehen und daran arbeiten.“

Nicht nur die erste Liga – zuletzt mit RB Leipzig –, sondern auch die Nationalmannschaften der deutschen U16, U19 und U20 kennt Frederike Kempe als neue Abwehrkraft des BVB bereits von innen. Für die Zukunft schließt sie diesbezüglich nichts aus, will sich nun aber erst einmal auf die Ziele des BVB fokussieren. Auch an ihr Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln anzuknüpfen, ist für die 28-Jährige Zukunftsmusik. „Vor allem Borussia Dortmund“ ist ihr aktuelles Credo: „Der Verein hat große Strahlkraft, hat Großes vor und ich habe einfach Lust, Teil des Projekts zu sein und die Geschichte mitzuschreiben.“

Während Kempe ursprünglich aus dem Sauerland kommt und bis 2021 in Leverkusen gespielt hat, ist Rita Schumacher geografisch betrachtet einen weitaus größeren Schritt gegangen, um sich dem Dortmunder Team anzuschließen. Knappe 900 Kilometer ist die Offensiv-Spielerin von St. Pölten Richtung Nordwesten gezogen und lebt damit wieder näher bei ihrer Familie, „was natürlich schön ist“. Denn begonnen hat die heute 25-Jährige ihre fußballerische Karriere in ihrer Mecklenburger Heimatstadt beim FC Schönberg 95. Nun in Schwarzgelb antreten zu dürfen, freut Schumacher besonders, wie sie sagt: „Es ist eine Ehre.“ Auch für sie ist eindeutig, was sie in Dortmund erreichen möchte: „Auf jeden Fall aufsteigen – direkt nächstes und übernächstes Jahr“.

Zunächst aber gilt es für sie, ihre ebenfalls neu beim BVB gelandeten Offensiv-Kolleginnen Emilia Pauls, Lucy Wisniewski und Celina Baum, das neue Abwehr-Team aus Frederike Kempe, Melanie Schuster, Jeske Steenwijk und Yasu Wöhrn, die Torhüterinnen Deniese Lichatschow und Caroline Blum sowie die weiteren Neuzugänge, „als Team zusammenzuwachsen“, um gemeinsam erfolgreich in die Regionalliga zu starten.

















