„Es ist ihnen nicht egal – bei keiner Entscheidung –, was mit unserer Stadt passiert!“ Dass Martin Eul und Uwe Samulewicz als Dortmunder Köpfe von Volksbank und Sparkasse die Stadt, der er selbst als Oberbürgermeister vorsteht, bei allen wirtschaftlichen Belangen niemals aus dem Blick verloren haben, rechnet Thomas Westphal ihnen hoch an – zumal beide hierfür viel Zeit gehabt hätten, sind doch beide „jeweils Kinder ihrer Organisation, groß geworden mit dieser Organisation“, von der Ausbildung bis zur Leitung. Stattdessen haben sowohl Eul als auch Samulewicz ihre „Macht auf Zeit“, die ihnen laut Eul qua Amtes zugestanden worden war, stets genutzt, um das kulturelle, sportliche und soziale Leben in Dortmund mitzutragen und zu unterstützen. Für dieses Engagement wurden die beiden Herren am Donnerstagvormittag mit dem Cityring ausgezeichnet.
Mit viel Glück und „zum Wohle der Stadt“
0,008 Prozent der Menschen in Dortmund haben den Cityring bislang erhalten, wie Eul als eingefleischter Banker ausgerechnet hat: „Das hat mich dann auch rein zahlenmäßig überzeugt, dass diese Auszeichnung etwas sehr Wichtiges ist.“ Immer habe er „versucht, sich den Menschen zuzuwenden, Geschäft hin oder her“, so Eul. Konkret wurde diese Haltung beispielsweise in einem neuen Trikotsatz für die Damen des SV Berghofen, im funDOmio, beim Public Viewing, bei der Hallenstadtmeisterschaft oder im Konzerthaus. Nachdem sein Vorgänger sich eher kulturaffin gezeigt habe, habe Eul selbst während seiner Amtszeit, die vor gut zwei Jahren endete, besonderen Wert auf den Sport gelegt – und dabei auf die Themen, die üblicherweise nicht allzu sehr im Rampenlicht stehen. In diesem Zuge nennt er unter anderem die Handballdamen. Folgendermaßen fasst Eul zusammen, was ihn noch im Ruhestand zu einem Cityring gebracht hat: „Ich habe meine Gestaltungsmasse zum Wohle der Stadt ausgereizt.“
Das kann wohl auch der ehemalige Sparkassen-Chef Samulewicz von sich behaupten, schließlich wurde auch ihm an diesem Donnerstag der Cityring an den Finger gesteckt. Bescheiden beruft er sich auf ein Lied des verstorbenen Dortmunder Musikers Fred Ape, das da heißt: „Du hast nur Glück gehabt.“ Gut, nur um Glück ging es auch auf seinem Lebensweg nicht, aber doch auch, glaubt Samulewicz. So habe er zunächst „großes Glück gehabt, dass ich in dieser wunderbaren Stadt geboren bin“ – geboren und aufgewachsen. „Hinter dem Hauptbahnhof, links runter, wo auch die Post heute steht, das war mein Revier.“ Auch habe er Glück gehabt, dass seine Eltern ihm am Aufbaugymnasium Brünninghausen eine gute Schulbildung haben angedeien lassen und dass er inzwischen Vater zweier Söhne und stolzer Großvater zweier Enkelkinder werden durfte. „Wenn man so viel Glück gehabt hat, wie schafft man es dann, etwas zurückzugeben an die Gesellschaft?“ Samulewicz betont hier besonders die vielen Ehrenämter, die er im Lauf seiner Vita bekleidete.
Die hat er genauso mit Eul gemein wie die vielen Projekte in der Stadtgesellschaft, die beide während ihrer Berufstätigkeit unterstützt haben. Tatsächlich arbeiteten sie immer auch viel miteinander und durch diese gemeinsame Auszeichnung sei er nun „auf ewig mit dir verbunden und darüber freue ich mich sehr“, wie sich Eul im Rahmen der Cityring-Verleihung direkt an seinen langjährigen Kollegen Samulewicz wandte.