Teddy de Beers Fußballerkarriere war eine von der Art, mit der man sich einen festen Platz in den Herzen der Fans sichert, und gleiches galt für sein Auftreten. Der Mann, dessen eigentlicher Vorname einigen schwarzgelben Anhängern womöglich erst nach kurzem Überlegen einfällt, wechselte 1986 vom MSV Duisburg zu den Borussen: Ein weitgehend unbeschriebenes Blatt mit bislang gerade einmal 81 Bundesliga-Einsatzminuten, verpflichtet vor allem als Backup zu Rolf Meyer, der nach dem finanziell unausweichlichen Abgang von Eike Immel dessen Erbe antreten sollte.
Als Meyer sich kurz vor dem Saisonauftakt prompt schwerer verletzte, dürfte der Puls bei den BVB-Verantwortlichen daher ein wenig in die Höhe geschossen sein. Das Duisburger „Schnäppchen“ allerdings erwies sich als Volltreffer und machte seine Sache derart gut, dass er in der sich anschließenden Spielzeit keine einzige Minute verpasste.
Die folgenden Jahre waren die goldenen in der aktiven Karriere des Schlussmanns, gekrönt vom 1989er-Triumph im DFB-Pokal. Einer der Publikumslieblinge war „Teddy“ mittlerweile ohnehin, und selbst eine Berufung in den Nationalkader schien zwischenzeitlich in greifbarer Nähe. Dieser Traum indes erfüllte sich letztlich nicht, und der Verlust seines Stammplatzes an Stefan Klos vollzog sich 1991 genauso plötzlich wie sein Durchbruch fünf Jahre zuvor. Nach einer schweren Trainingsverletzung mit Schien- und Wadenbeinbruch 1993 verlor der damals 29-Jährige seine Stammplatzambitionen endgültig aus dem Sichtfeld. Die Beziehung zu seinem Club wiederum wurde in der Reha-Zeit, in welcher der Club ihm trotz des langen Ausfalls nicht den Stuhl vor die Tür setzte, eher noch vertieft, und so blieb Teddy de Beer seinerseits in der Folge auch den Borussen treu: Bis 2001 als Ersatzkeeper, danach (titelreiche) siebzehn Jahre lang als Torwarttrainer u. a. von Roman Weidenfeller und Jens Lehmann. Auch dann war lange noch nicht Schluss, und als Fanbetreuer war ein geselliger, volksnaher Charakter wie der Ex-Keeper, dessen Beine man durchaus mit denen von Pierre Littbarski verwechseln konnte, sicherlich ebenfalls der richtige Mann am richtigen Ort.
Teddy de Beers plötzlicher Tod am 30. Dezember 2024, drei Tage vor seinem 61. Geburtstag, traf die schwarzgelbe Welt daher unvorbereitet ins Herz. Etliche Weggefährten von Norbert Dickel über Mats Hummels bis hin zu Frank Mill äußerten ihre Anteilnahme und hoben die sportlichen wie menschlichen Qualitäten des gebürtigen Dinslakeners hervor.
Die Anpfiff-Redaktion schließt sich den guten Wünschen für die Familie und die Freunde des Verstorbenen an.