Das muss man dem ASC Dortmund zweifelsohne lassen: Ihrem Stil bleiben sie treu. Während es bei anderen Clubs im Dortmunder Amateurfußball mitunter hektisch zugeht wie bei den Eichhörnchen und nur die Extreme zu zählen scheinen, zählt an der Schwerter Straße nach wie vor die „Politik der ruhigen Hand“.
Und so unterstreicht der sportl. Leiter Samir Habibovic dann auch nachdrücklich, dass sich durch das Herzschlagfinale der letzten Spielzeit bei den Aplerbeckern nicht das Geringste an den Saisonzielen geändert habe. Heißt: Kommt ein Aufstiegsplatz in Sichtweite, ist man vorbereitet. Von Aufstiegspflicht allerdings kann beim ASC keine Rede sein, und zwar weder in sportlicher noch in finanzieller Hinsicht. Auch in dieser Sommerpause nämlich ist die Crew um Samir Habibovic und Coach Marco Stiepermann nach guter alter Aplerbecker Art verfahren: Spektakuläre „Königstransfers“ überlässt man anderen und setzt stattdessen lieber darauf, Nachwuchstalente kontinuierlich auf Oberliga-Niveau zu ziehen. So ist der von Brünninghausen zum ASC gewechselte Außenverteidiger Anis El Hamassi in diesem Sommer mit seinen 22 Jahren schon der erfahrenste Neuzugang.
Es mit dieser Strategie, quasi als SC Freiburg seiner Spielklasse derart kontinuierlich derart weit gebracht zu haben, beweist dabei die ausgezeichnete Arbeit der Verantwortlichen. Und dass man nach wie vor in der Spur ist, konnte zuletzt beim Sieg des “hauseigenen” Hecker-Cups inklusive starker Endspiel-Leistung gegen Neu-Regionalligist Türkspor Dortmund nachgewiesen werden.
Mindestens genau so sehr wie in Beine wurde im Laufe des letzten Jahrzehnts ohnehin in Steine investiert. Zwei Kunstrasenplätze, ein Kabinentrakt, eine Sitzplatztribüne usw. usf.: Seine Infrastruktur-Hausaufgaben hat der Verein trotz Pandemie alle gemacht. Oder zumindest fast alle, denn die Bemühungen um ein eigenes, Regionalliga-taugliches Stadion waren bisher bekanntermaßen noch nicht von Erfolg gekrönt.
Sollte man also sportlich eine Traumsaison hinlegen, würden die Aplerbecker wie Nachbar Türkspor einstweilen nach Hagen ausweichen. Und (auch) deswegen sicher nicht in Panik verfallen. Dafür läuft’s an der Schwerter Straße einfach zu rund mit dem „Aplerbecker Modell“.