Wer mit dem Fahrrad an der Strobelallee startet, erreicht in einer knappen Viertelstunde den Rombergpark. Für zwei Fußballerinnen des BVB ist das seit einiger Zeit besonders interessant. Zwar ist ihr Sport auf der Internetseite des Sportinternats Am Rombergpark 38 noch nicht explizit aufgeführt. Dennoch haben Nora Willeke und Finnja Schriek hier für die nächste Zeit ein Zuhause gefunden.
Abi am Goethe-Gymnasium
Anderthalb Stunden musste Nora Willeke in den letzten Wochen zum Training fahren. Vor diesem Hintergrund erschien es der 17-Jährigen unrealistisch, am Carolus-Magnus-Gymnasium in Marsberg, das sie bis zu den Sommerferien besuchte, auch ihr Abitur zu machen, denn dass sie nach erfolgreicher Bewerbung beim BVB spielen würde, stand für sie außer Frage. Als Bewohnerin des Sportinternats besucht sie nun das Goethe-Gymnasium, das als Sportgymnasium die wichtigste kooperierende Schule des Internats darstellt.
Nachmittags kommen rund 30 Jugendliche aus den Leistungsbereichen Eissport, Handball, Leichtathletik, Schwimmen, Rudern und Sportschießen Am Rombergpark zusammen – und nun auch aus dem Fußball. Hier neue Kontakte zu knüpfen, erlebt die Außenstürmerin nach eigenen Angaben als äußerst spannend, aber “ein Zimmer habe ich da für mich”. Überhaupt biete ihr das Internat “alles, was man braucht”. Montags bis freitags erhält die Einrichtung Essens-Lieferungen und “am Wochenende kocht man sich selbst was”, erzählt die Fußballerin. Was in ihrem Leben zur Saison 2025/2026 passiert, weiß sie jetzt noch nicht: “Dann habe ich mein Abi und dann gucke ich, wie es weitergeht.”
Duales Studium vom Ü18-Bereich aus
Nora Willekes Mitspielerin Finnja Schriek plant bereits etwas langfristiger, will sie doch im Spetember ein Duales Studium an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung aufnehmen. Obwohl sie mit ihren 18 Jahren offiziell bereits erwachsen ist, hat auch sie einen Platz im Sportinternat gefunden. Seit einiger Zeit nämlich gibt es hier einen Bereich für Sportler:innen über 18 Jahren. “Ich fand das Angebot ziemlich attraktiv”, sagt Schriek. Dass sie sich um das Wohnen nun keine Sorgen mehr machen muss, führt dazu, dass sie ihren “Fokus auf’s Studium und auf den Fußball legen kann”.
Wer nun also bald zwei junge Frauen in schwarzgelber Trainingskleidung die Ardeystraße oder die B54 entlangradeln sieht, hat es vermutlich mit Nora Willeke und Finnja Schriek zu tun, die auf dem Weg in die Regionalliga sind.