Lionel Messi und Cristiano Ronaldo konnten und können bereits jeder für sich Stadien füllen und die Massen in Euphorie versetzen. Wenn sie dann allerdings sogar – wie bis vor Jahren in „LaLiga“ – zum direkten Duell baten, kannten die Superlativen keinerlei Grenzen mehr. Umso erstaunlicher ist, was sich am 25. November 2007 in der englischen Premier League quasi in aller Stille zutrug. Dort liefen zwar nicht „CR7“ und „La Pulga“ aufs Feld, stattdessen kreuzten sich aber die Wege der Herren Lennon und McCartney – und die hatten bekanntermaßen zuletzt 1969 gemeinsam auf einer Art Bühne gestanden!
Damit nicht genug, stellte das Schicksal die beiden einander sogar als direkte Kontrahenten gegenüber.
Über den Ärmelkanal drang von alldem dereinst quasi nichts. Gut, will man dicht an der Wahrheit bleiben, muss man ohnehin zugeben, dass es sich bei diesem Erstligamatch zwischen West Ham United und Tottenham Hotspur um das Duell des Engländers Aaron Lennon mit dem Nordiren George McCartney handelte: Das macht die ganze Angelegenheit vermutlich gleich etwas glaubwürdiger. Der Rest allerdings stimmt komplett und scheint mal wieder die hohe Kunst des britischen Understatements zu unterstreichen: Wären sich in einem Bundesligastadion – beispielsweise – Stürmer Grönemeyer und Abwehrspieler Lindenberg gegenseitig direkt in die Parade gefahren, hätten TV und Printmedien diese direkte Vorlage sicher nicht entgehen lassen. Trotz der im Vergleich dann doch etwas kleineren „Dimension“.
Noch vier weitere Male – dreimal in der Liga, einmal im englischen Pokal – wiederholte sich das ungewöhnliche Gipfeltreffen, einmal davon im Übrigen sogar unter „schwarzgelber Beteiligung“ in Gestalt von Ex-BVB-Profi Guy Demel. Und einmal, anno 2012, ließ sich der Journalismus auf der Insel dann doch ein wenig aus der Reserve locken und titelte u. a.: „West Ham star faces a hard day’s night in Lennon-McCartney battle“.
Ein Harrison oder ein Starkey (bzw. Starr) fand sich seinerzeit übrigens leider nicht im Spielbericht, die komplette Fab-Four-Reunion war der Welt also bisher nicht vergönnt. Von der würde man dann ja vermutlich doch journalistisch etwas mitbekommen. Zumindest, wenn man ganz aufmerksam hinhört.