Das neue Zwergplumplori-Weibchen im Zoo Dortmund heißt nun Marlene. Die Namensgeberin ist eine junge Dortmunder Plumplori-Schützerin.
Gegen Ende des letzten Jahres traf ein Zwergplumplori-Weibchen aus dem Zoo Antwerpen im Zoo Dortmund ein. Die zweijährige Primatin kam ohne Namen.
Statt Süßes oder Saures
Für die Namensgebung führte der Zoo gemeinsam mit dem dort ansässigen Plumploris e. V. über Facebook eine Namensaktion durch, bei der die Freund*innen von Zoo und Verein Namen vorschlagen und schließlich über den finalen Namen abstimmen konnten. Am Ende setzte sich der Name Marlene durch, der zuvor mehrfach vorgeschlagen worden war. Die Namensgeberin ist eine elfjährige Dortmunderin. Marlene hatte zu Halloween im letzten Jahr 50 Euro für den Schutz von Plumploris gesammelt und diese Spende am Patenschaftstag im Zoo an den Plumploris e. V. übergeben.
Dafür war Marlene, die auch Patin der Zwergplumploris Helene und Flori im Zoo Dortmund ist, zu Halloween um die Häuser gezogen und bat dabei aber nicht wie üblich um Süßigkeiten, sondern um Spenden für den Schutz von Plumploris. „Spende für die Plumploris, rettet sie vorm Aussterben!“, hatte Marlene auf ihr Plakat geschrieben.
Die Arbeit von Plumploris e. V.
Plumploris sind vor allem durch illegales Fangen für den Heimtiermarkt, aber auch durch Lebensraumzerstörung bedroht. Der Dortmunder Plumploris e. V. nimmt in seinen Projekten in Bangladesch und auf Sumatra in Indonesien beschlagnahmte und verwaiste Plumploris auf und bereitet sie anschließend, wenn möglich, auf ein erneutes eigenständiges Leben in der Wildnis vor. In Bangladesch baut der Verein auch Brücken, mit denen Plumploris und andere baumbewohnende Tiere sicher Straßen überqueren können.
Familienplanung bei den Plumploris
Auch der Dortmunder Zwergplumplori Flori wurde aus Südostasien nach Deutschland geschmuggelt, schließlich beschlagnahmt und über den Plumploris e. V. an den Zoo Dortmund vermittelt. Mit ihm soll Plumplori Marlene nun in die Familienplanung einsteigen. Denn Flori und Helene, seine bisherige Mitbewohnerin im Zoo, führen eher eine platonische Beziehung. Mit 13 Jahren ist Helene für einen Zwergplumplori, die in Zoos schon über 25 Jahre alt geworden sind, zwar in einem guten Alter, aber voraussichtlich nicht mehr lange in der Lage, Nachwuchs zu bekommen.
In den letzten Jahren wurden zu wenige Zwergplumploris in den europäischen Zoos geboren, um langfristig eine immer wichtiger werdende gesunde Population erhalten zu können. Erst im Jahr 2020 wurde der Zwergplumplori auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN von „gefährdet“ (VU) auf „stark gefährdet“ (EN) hochgestuft und ist damit nur noch zwei Stufen von „in der Natur ausgestorben“ (EW) entfernt.