Die Anzahl der Krankenhauseinweisungen mit der Diagnose Hautkrebs ist in 2022 in Nordrhein-Westfalen weiter angestiegen. So wurden insgesamt 25.902 Patienten deswegen in Kliniken stationär behandelt. Das sind 5,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (24.600). Dies teilte heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Daten des Statistischen Bundesamtes mit. „Aufgrund der weiter steigenden Zahlen raten wir, unbedingt die kostenfreien Angebote der gesetzlichen Krankenkassen zur Hautkrebs-Früherkennung zu nutzen. Denn durch das Hautkrebs-Screening können Hautveränderungen frühzeitig erkannt und entsprechende Behandlungen eingeleitet werden. So kann Hautkrebs im Frühstadium in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
Geringe Inanspruchnahme des Hautkrebs-Screenings
Durch das Hautkrebs-Screening ist es möglich, bereits Frühstadien von Hautkrebs zu erkennen. Das ist umso wichtiger, da Hautkrebs zunächst keine Beschwerden verursacht. „Hautkrebs ist fast immer heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird“, so Ackermann. Doch das kostenfreie Screening wird nur wenig genutzt: Lediglich 12,8 Prozent der AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe nutzten 2022 dieses Angebot. Im Jahr 2019 waren es noch 15,1 Prozent. Die geringe Inanspruchnahme setzt sich auch im ersten Halbjahr 2023 fort. Mit 7,2 Prozent liegt sie unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2019 mit 8,8 Prozent.
Chance der frühen Diagnostik nutzen
Das Hautkrebs-Screening ist eine rein visuelle Untersuchung der gesamten Haut. Der Arzt sucht dabei den Körper von Kopf bis Fuß auf verdächtige Pigmentmerkmale ab wie zum Beispiel Muttermale, Leberflecken oder Altersflecken. Da die Haut so gut zugänglich ist wie kein anderes menschliches Organ, sind die verschiedenen Krebsarten bereits im Frühstadium gut zu finden. Die gefährlichste Hautkrebsart ist der schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom). Aber auch die hellen Hautkrebsarten (Basalzellkarzinom und Stachelzellkarzinom) sollten möglichst frühzeitig behandelt werden, denn dann ist die Krankheit fast vollständig heilbar. „Es ist wichtig, die Chance der frühen Diagnostik zu nutzen“, rät AOK-Chef Ackermann. Das Hautkrebs-Screening übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre für ihre Versicherten vom 35. Geburtstag an. Die AOK NordWest bietet ihren Versicherten das Hautkrebs-Screening als Mehrleistung bereits ab dem Alter von 20 Jahren an.