Vorsorge ist bei Kinderzähnen das A und O. In Westfalen-Lippe wurde die Zahnvorsorge im Rahmen der Individualprophylaxe von Kindern und Jugendlichen im vergangenen Jahr mehr genutzt. Das ergab eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest anlässlich des Tages der Zahngesundheit am 25. September. Danach kam es bei der Inanspruchnahme im vergangenen Jahr zu einem leichten Anstieg von einem Prozent gegenüber 2021. Insgesamt nahmen 151.835 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren die kostenfreien Untersuchungen in Anspruch. Das entspricht 54,6 Prozent aller AOK-versicherten Kinder und Jugendlichen in der Altersgruppe. „Unterm Strich wird die Prophylaxe nur von jedem zweiten Kind in Westfalen-Lippe genutzt. Das ist eindeutig zu wenig. Ab dem sechsten Lebensjahr sollten Kinder mindestens zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt gehen“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
Ab dem sechsten Lebensjahr zweimal im Jahr zum Zahnarzt
Zum Tag der Zahngesundheit weist die AOK NordWest darauf hin, wie wichtig die kostenfreien Untersuchungen im Rahmen der Individualprophylaxe sind. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Prophylaxe ab dem sechsten Lebensjahr zweimal im Jahr. Auch die Fissurenversiegelung der bleibenden großen Backenzähne wird bis zum 18. Lebensjahr vollständig bezahlt.
Zahnmedizinische Früherkennung mit dem ersten Zahn
Der erste Besuch beim Zahnarzt sollte so früh wie möglich für Kind und Eltern stattfinden. Je früher Schäden an den Milchzähnen vermieden werden, desto effizienter und schonender kann im Bedarfsfall behandelt werden. Daher gibt es für Kinder bis sechs Jahre die zahnmedizinische Früherkennung. Hier spielen auch Maßnahmen zur Mundhygiene und das richtige Zähneputzen eine Rolle. „Mit der zahnmedizinischen Früherkennung stärken wir die frühkindliche Mundgesundheit und wollen den Kindern direkt am Lebensanfang die Basis für eine zahngesunde Zukunft geben“, so Ackermann. Auch bei der zahnmedizinischen Früherkennung für die kleineren Kinder bis sechs Jahre ist ein leichter Anstieg bei der Inanspruchnahme festzustellen. In Westfalen-Lippe nutzten im vergangenen Jahr 45.998 Kinder die Untersuchungen zur Frühprävention, in 2021 waren es 43.068.
Gruppenprophylaxe in KiTas und Schulen
Ein besonderes Augenmerk auf die richtige Zahnpflege und Mundhygiene außerhalb des Elternhauses legen auch die niederschwelligen Vorsorgeangebote wie regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen, Beratungen und Prophylaxe in Kitas und Schulen. Die Gruppenprophylaxe trägt schon in der frühen Kindheit dazu bei, den Grundstein für ein gesundes Aufwachsen und eine gute Mundgesundheit zu legen. Die Gruppenprophylaxe wird gemeinsam vom öffentlichen Gesundheitsdienst, den niedergelassenen Zahnärzten und der GKV getragen.