DSW21 äußert sich zu der von “Wir in Dortmund” online veröffentlichten Pressemitteilung der Energie AG des Klimabündnisses Dortmund, die der DSW21 die Aufkündigung der Klimaneutralität 2035 vorwirft (https://www.wirindortmund.de/dortmund/dsw21-kuendigt-klimaneutralitaet-2035-auf-256425):
“Die Aussage im Vorspann, DSW21 wolle ‘zukünftig keine E-Busse mehr anschaffen’, ist nicht richtig.
Unsere 30 Stromfahrer sind seit mehr als einem Jahr im Einsatz und haben im Linienbetrieb bislang überzeugt. Für den Einstieg in die Elektromobilität hat DSW21 fast 38 Millionen Euro investiert. Rund 13,6 Mio. € davon waren öffentliche Fördermittel.Wir kaufen zukünftig weiter überwiegend E-Busse.
Wegen massiv gestrichener Fördermittel werden wir aus Kostengründen aber künftig AUCH einige Dieselbusse anschaffen. Wir sprechen hier beim Einkauf von einer Aufteilung von etwa 2/3 E-Bussen (nur Gelenkbusse) und etwa 1/3 Dieselbussen (nur Solobusse). Das bedeutet bei einer Anschaffung von durchschnittlich rund 12 Bussen pro Jahr acht E-Busse und vier Dieselbusse.
Damit sind wir in guter Gesellschaft: Rund 60 % der Verkehrsunternehmen schaffen vor dem Hintergrund der drastisch reduzierten Förderung aktuell ebenfalls neben E-Bussen auch wieder Dieselbusse an.
Der Grund, warum wir unsere Strategie anpassen und nach jetzigem Stand wieder einige Dieselbusse anschaffen werden, liegt in der massiv zusammengestrichenen Förderungskulisse für die Elektromobilität.
DSW21 strebt eigentlich die Elektrifizierung der gesamten Flotte an. Ein elektrisch betriebener Gelenkbus kostet jedoch bis zu 800.000 € und ist damit mehr als doppelt so teuer wie ein vergleichbarer Dieselbus (350.000-380.000 Euro). Wegen der begrenzten Reichweite der Elektro-Busse können wir alte Dieselbusse nicht eins zu eins ersetzen und müssen überproportional viele E-Fahrzeuge beschaffen, um die gleiche Gesamtleistung der Flotte sicherzustellen.
Wenn man von der Anschaffung von rund 170 E-Bussen ausgeht (insgesamt rund 200 werden benötigt), würde das einen Gesamtpreis von bis zu 140 Mio Euro bedeuten. Und dann kommt ja noch die Ladeinfrastruktur hinzu. Zumindest hier gibt es positive Signale zum Thema Förderung.
Die ausschließliche Anschaffung von E-Bussen ohne finanzielle Unterstützung zu stemmen, ist für uns nicht machbar. Daher beschaffen wir weiter auch einige wenige Dieselbusse.
Wir sind jederzeit bereit, unsere Strategie anzupassen. Hierfür benötigen wir jedoch eine ausreichende Förderkulisse vor allem vom Bund und Zusagen, mit denen wir mittelfristig planen können.
Wir müssen betonen, dass DSW21 die EU-Vorgaben aus der »Clean Vehicle Directive« übererfüllt und sie auch künftig erfüllt, da wir sowohl die Quote übertreffen als auch emissionsarme durch emissionsfreie Fahrzeuge ersetzen. Sie besagt, dass gegenwärtig 22,5 % der neu beschafften Busse emissionsfrei und 22,5% emissionsarm sein müssen. Die Quote steigt ab 2026 auf je 32,5% und bis 2035 weiter auf 100%. Sie betrifft aber lediglich neu zugelassene Fahrzeuge.Vor dem Stichtag beschaffte Dieselbusse dürfen weiter betrieben werden.
Die modernen Dieselbusse von DSW21 entsprechen durchweg der EURO VI-Norm.”