Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Dortmund sieht sich aufgrund von Personalnot und finanziellen Engpässen gezwungen, ihre ambulanten Pflegedienste bis zum Jahresende einzustellen. Laut Anja Butschkau, der Vorsitzenden der AWO, macht die derzeitige Lage eine rentable Betriebsführung unmöglich. Trotz der Bedeutung ambulanter Pflege und der Verantwortung gegenüber den zehn Angestellten in diesem Bereich, muss die Organisation auch ihre finanzielle Stabilität beachten. Glücklicherweise können alle betroffenen Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden und haben eine positive berufliche Zukunftsaussicht.
Von dieser Entscheidung sind 40 Klienten betroffen, die nun andere Pflegedienste suchen müssen. Die AWO unterstützt aktiv bei der Suche nach Alternativen. Mirko Pelzer, der Bereichsleiter, erläutert die Herausforderungen bei der Personalbeschaffung. Seit 2017 kümmert sich die AWO um individuelle Kundenbedürfnisse, doch die langen Besetzungszeiten für offene Stellen und die dadurch resultierende Mehrbelastung der bestehenden Belegschaft, einschließlich zahlreicher Überstunden, haben zu einem Teufelskreis geführt, dem sich die AWO nicht länger aussetzen kann.
Pelzer betont, dass der Fachkräftemangel und die damit verbundenen Ablehnungen von Pflegeanfragen nicht in der Verantwortung der AWO liegen. Er verweist auf die zunehmenden Schwierigkeiten im Pflegebereich, hervorgerufen durch schlechte Bezahlung und hohe körperliche sowie psychische Belastungen. Butschkau appelliert daher an die Gesellschaft, die entstehenden Versorgungslücken älterer Menschen nicht zu tolerieren und fordert Lösungen, die nicht zulasten der Pflegeeinrichtungen gehen.